Die Satirezeitung Den Neie Feierkrop fordert heute die katholische Tageszeitung Luxemburger Wort und den nationalen Medienmonopolisten RTL dazu auf, die Kommentarfunktionen auf ihren jeweiligen Websites doch bitte zu schließen, ist doch die dortige "Niveaulosigkeit" der, in der Tat häufig von keiner Sachkenntnis getrübten, Ausbrüche des Volksunmuts über die Schlechtigkeit der Welt dem Schreiberling der ehemaligen Satirebeilage des KPL-Zentralorgans ein Dorn im Auge:
"Aber warum lassen LW und RTL überhaupt ein solches Niveau in ihren Internetforen zu, statt diese Spielwiesen einiger Rechtsextremisten, deren Namen den Redaktionen nicht bekannt sind, endlich zu schließen?"
Tatsächlich soll es dort (ich frequentiere solche Foren eher selten) neben den politisch korrekten Kritiken an ausländischen Wucherern und Spekulanten, ausländischen Politikern, die unserem Finanzplatz mit der Kavallerie drohen, ausländischen Lohndrückern, die unser Handwerk ruinieren, sowie unseren teutonischen Nachbarn, auch zu Angriffen gegenüber Ausländern gekommen sein. In diesem konkreten Fall gegen einen Jemeniten aus Guantanamo, der ursprünglich in Luxemburg aufgenommen werden sollte (die US-Regierung hat sich dann doch dagegen entschieden). Zwar würde die Blockierung der Kommentarfunktionen die hiesige Fremdenfeindlichkeit um kein Milligramm zurückführen, jedoch bliebe der (übrigens anonyme) Feierkrop-Autor bei der morgendlichen Internet-Lektüre zumindest von den "niveaulosen" Kommentaren einiger seiner Landsleute verschont. Nur habe ich die leise Befürchtung, dass gerade diese Auswüchse der Niveaulosigkeit die Stammleserschaft des Feierkrop ausmachen, sofern sie nicht mittlerweile zu den Qualitätsprodukten aus dem Hause Jean Nicolas übergelaufen sind.
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