Oktober 09, 2010

Both kinds of music (21): Boogie Woogie Dancin' Boots

Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen drei neue Stilrichtungen in Mode und veränderten die Hillbilly- und Cowboy-Musik nachhaltig: Bluegrass, Honky Tonk und Hillbilly Boogie. Zunächst will ich hier auf letzteren eingehen. Das Konzept des Hillbilly Boogie (auch Okie Boogie genannt) ist simpel, aber effektiv: man nehme ein Country- oder Western Swing-Stück, peppe es mit einer typischen Boogie Woogie-"eight to the bar"-Basslinie auf - gespielt entweder auf dem Klavier oder auf der immer verbreiteteren E-Gitarre, und erhöhe das Tempo.

Popularisiert wurde dieser neue Stil vom Pianisten Moon Mullican (zuvor gab es zwar schon das Stück Boogie Woogie von Johnny Barfield, das zwar mit einer Country-Instrumentierung den Boogie Woogie besingt, jedoch viel zu langsam ist, um ein wirklicher "Hillbilly Boogie" zu sein), daneben war auch das hier bereits embeddete Stück Cow Cow Boogie von Ella Mae Morse eine Etappe auf der Entwicklung von Western Swing zum Hillbilly Boogie. Ein früher Titel von Mullican, noch ziemlich dem Western Swing verhaftet:
Pipeliner's Blues (1940)

Der Name "Hillbilly Boogie" setzt sich ab 1946 durch, als das gleichnamige Stück der Country-Veteranen Delmore Brothers erscheint:


Einige Monate landeten die Delmore Brothers einen weiteren Hillbilly Boogie-Hit mit dem Freight Train Boogie, und das Genre begann sich zu etablieren. Hier ein TV-Auftritt von Red Foley aus den 1950ern, der den Titel zuerst 1947 eingespielt hatte:

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