Oktober 16, 2010

Both kinds of music (22): Nashville-Sound plus Elektrifizierung

Ein "Honky-Tonk" ist laut Wikipedia eine "rustikale Schankkneipe in den Vereinigten Staaten". In diesen eher rauen Bars entwickelte sich, offenbar auch gegeben durch die sonoren Bedingungen - d.h. man musste laut genug spielen, um durch das Gegröhle der besoffenen Kneipengäste hindurch Gehör zu finden - eine rauere Spielart der Country-Musik, die zwar im Vergleich zum Western Swing näher dran ist am traditionelleren Sound, wie er insbesondere in der Grand Ole Opry in Nashville gepflegt wurde, jedoch den Nashville-Sound elektrisch verstärkt und auch wie die Western Swinger auf Schlagzeug zurückgreift. Zudem sind die Texte im sogenannten Honky Tonk-Stil ebenfalls rauer und beschäftigten sich oft mit Gewalt, Beziehungskrisen und Alkohol.

Popularisiert wurde der Honky Tonk-Stil, der vor allem in der zweiten Hälfte der 1940er und in den 1950ern seine erfolgreichste Phase hatte, allerdings die Country-Musik bis heute eigentlich mitbestimmt, zunächst von Ernest Tubb aus Texas, der 1941 seinen Durchbruch mit dem Million-Seller Walking the floor over you hatte, der schon alle wesentlichen Elemente des Honky Tonk-Stils enthält. Hier eine spätere TV-Aufnahme des Titels (aus den 1960ern?):

Ab 1943 trat Tubb regelmäßig in der Opry auf, und war dort der erste regular der eine elektrische Gitarre benutzte. Ab den späten 1940ern trat Tubb häufig im Duett mit Red Foley auf, wie z.B. hier im Titel Hillbilly Fever (1950), in dem die Geschichte des Honky Tonk-Stils besungen wird:


Tubb blieb mindestens bis zur Absetzung seiner TV-Show 1968 im Geschäft und hat letztlich wesentlich dazu beigetragen den Stil zu prägen, der heute gemeinhin als "Country" bezeichnet wird. Siehe zum Beispiel der Titel Dear Judge aus dem Jahr 1953, hier in einer weiteren TV-Aufnahme aus späteren Jahren:

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