Oktober 31, 2012

Fünfmal Halloween (2)



Hallow's Eve (Atlanta, Georgia/USA) - Death and Insanity (1986)

154 Jahre Georges Mathias Paraf-Juval

The political system is absurd
In a country with a parliamentary regime, people determine what acts are ordered, permitted, and forbidden, that is, the LAW, in the following manner:
1° Delegates are nominated (senators, representatives, council-members, etc.) That nomination is the equivalent of a total abdication of individual activity to the hands of politicians.
2° Politicians come together in assemblies to issue their opinions, and establish texts for their vote on such opinions,
3° The outcome of these votes is imposed by force.
This system is absurd.
If there are truly certain rules that people should order, permit, and forbid, it would be interesting to see which of those rules are really just the natural result of simple logic. If they aren't, then politicians are no more qualified than other people to determine them.
How is truth established? How is science established?
Are delegates named to do so? - No. He who comes out with the truth is no one's delegate. Most often he has no diplomas or any special dignity. -Do we vote on scientific matters? - No. Votes prove nothing. Galileo was alone in saying that the earth spun on an axis. Though he was in the minority, he was nonetheless right, and the majority wrong. -Is science imposed by force? -No. It merely says: "Here it is; these are the proofs. You may impose them upon yourselves if you acknowledge that they are just."
From the scientific point of view, people's reason is perfect. No one rises up in revolt against science, not even ignorant people, because the latter know that it's been verified by those who know what they're doing, and that if they figured it out for themselves, that they would be able to verify it for themselves.
From the legal perspective, the people represent perfect unreason. And the absurdly determined law is often inept and vexatious. It is nonetheless the LAW, however, from the moment it has been voted in and promulgated according to the usual absurd rules.
Such is the political system. Totally foreign to reason, it cannot give reasonable results. Politics, an illogical method, cannot serve for the establishment of logical rules of conduct.
Only a madman would want to determine and impose such rules, if any indeed exist, on sensible people other than by a rational method.
 
(aus The absurdity of politics [1912]; einen Scan der Broschüre findet man hier - eine französische Fassung findet man z.B. hier).

Oktober 30, 2012

Fünfmal Halloween (1)



Halloween (FR) - Table Ronde (1994)

Oktober 25, 2012

206 Jahre Max Stirner

Berlin, 24. Sept. Sie haben eine Ungerechtigkeit wieder gut zu machen, die ein Correspondent Ihrer Zeitung (Nr. 262) beging. Er befürchtete, dass durch die neueste Caricatur, welche den Umsturz des Kreuzes vorstellt, auch andere harmlosere Caricaturen leiden möchten. Er fand sie schlecht, weil sie etwas Heiliges dem Spotte preisgebe, woran Millionen Herzen mit Inbrunst hingen. Das Gesetz verpönt solche Angriffe allerdings, die Vernunft aber kann das Verbot nicht rechtfertigen. Ist etwas in dem Sinne heilig, dass es vernünftig ist, so weiss es den Spott zu ertragen und – muss ihn tragen, denn erst daran, dass es die Widerwilligen, die seiner spotten, durch den Nachdruck seiner überzeugenden Wahrheit endlich gewinnt, bewährt es sich selbst. Das wäre mir ein sauberer Heiliger, der gegen die Spötter – die Polizei zu Hülfe riefe! Aber Ihr Correspondent will ja die Angriffe auf das Heilige der „Wissenschaft“ überlassen wissen, damit nur „der Pöbel es nicht verlache.“ Ist denn Das, was man so das Heilige nennt, nur für die Elite der Gesellschaft vorhanden? Für wen war denn die Diana von Ephesus heilig? Demetrius klagt gegen Paulus, „dass der Tempel der grossen Diana für nichts geachtet und ihre Majestät untergehen werde, welcher doch ganz Asia und der Weltkreis Gottesdienst erzeigt“. Für ganz Asia und den Weltkreis ist sie „heilig“, und Paulus hätte, um diese Heiligkeit als eine Nichtigkeit aufzudecken, die ganze Sache nur unter den Schriftgelehrten ausfechten sollen? Sodann findet es der Correspondent auch noch ganz natürlich, dass eine solche Caricatur des Hohns von allem Humor entblösst sei. Heisst Humor so viel als unschuldige Harmlosigkeit, so trifft der Vorwurf allerdings; aber der Humor der Weltgeschichte ist auch ein Humor der Entrüstung.
(Korrespondenz in der Leipziger Allgemeinen Zeitung Nr. 270 vom 27. September 1842; nach Max Stirner's Kleinere Schriften und Entgegnungen auf die Kritik seines Werkes: „Der Einzige und sein Eigenthum“ aus den Jahren 1842–1848, 2. Auflage, Berlin 1914, S.175.)

Oktober 22, 2012

Friedensmacht

Gelesen im Lëtzebuerger Land von Freitag (19.10.12) im Artikel "Grenzzüge" von Martin Theobald:
"'Was bedeutet für Sie die Europäische Union, welche Gefühle verbinden Sie mit Europa, wo verorten Sie Ihre Heimat? Woran erinnert Sie Europa?' Die moldawische Theaterautorin Nicoleta Esnencu brauchte während einer Podiumsdiskussion in Berlin Mitte September nur das eine Wort als Antwort: 'Sowjetunion'. Das Publikum schaute betreten auf den Boden. Man hatte eine Lobhudelei auf den Kontinent erwartet, Bestätigung des eigenen Tuns, des Werks und Projekts, Bewunderung vom Rande des Daseins. (...)
Vor wenigen Wochen habe Bundeskanzlerin Angela Merkel das Land zwischen Rumänien und der Ukraine besucht. Die Vorbereitung des halbtägigen Besuchs und die Visite an sich seien tagelang in den Medien gewesen. Es wurden Straßen geteert, Fassaden gestrichen und Blumen gepflanzt überall dort, wo sich der Tross der Kanzlerin bewegte. 'Das hat mich an die Zeiten und die Besuche Leonid Breschnews erinnert'. (...)
Sie frage sich, schließt die Schriftstellerin, ob die EU nicht ein einziges potemkinsches Dorf sei, das Fassaden vorgaukle, die es von außen zu bestaunen gelte?"

91 Jahre Georges Brassens

La Ligne Brisée (1943)
Chanson à tendance géométrique
Sur la sécante improvisée
D'une demi-sphère céleste
Une longue ligne brisée
Mais harmonieuse et très leste
Exécute la danse de Saint-Guy
Exécute la danse (Bis)
Exécute la danse de Saint-Guy
Onduleuse leuse, leuse
Onduleuse elle erre sur l'heure
Nébuleuse, leuse, leuse
Astronomiquement fabuleuse
Scandaleuse, scandaleuse
Et zigzague elle zigzague
Et zigzague donc-on-on
Sur l'air vague, vague, vague

Que cette ligne est indécen-en-en-en-te
Huons-la... (Quatre fois)
Allons-y, un, deux, trois
À mort la ligne qui n'est pas droite
Allons-y, un deux, trois
De se briser qui lui donna le droit
Dites-le-nous, dites-le-moi.

Mais la li-i-i-i-i-gne
Inconnue u-u-u-u-ue
Toujours di-i-i-i-i-igne
Continue u-u-u-u-ue
Malgré les invectives
Savamment laxatives
La danse excitative
Dans le ciel
Onduleuse (Ter)
Elle erre sur la
Nébuleuse, leuse, leuse
Astronomiquement fabula
Et zigzague (Ter)
Et zigzague donc-on-on
Sur l'air vague, vague, vague
Vague, et vague
D'un doux rigodon (Bis)
La faridondaine (Bis)
Sur la sécante improvisée
D'une demi-sphère céleste
Une longue ligne brisée
Mais harmonieuse et très leste
Exécute la danse de Saint-Guy

Et se fout manifestement
Et se fout bénévolement
Et se fout frénétiquement
De tout le monde.

Et se fout manifestement
Et se fout bénévolement
Et se fout frénétiquement
De tout le mon-on-on-on-onde

Oktober 20, 2012

Both kinds of music (Schluss)

Zum Abschluss der Country&Western-Reihe heute einfach eine Auswahl meiner Lieblingscountrytitel, in chronologischer Reihenfolge. Die meisten kamen schon einmal vor, andere hingegen hatte ich übergangen:


The Carter Family - No depression in Heaven (1936)


Hank Williams - There's a tear in my beer (1950-51?)


Brenda Lee - I'm sorry (1960)


Patsy Montana - Yodeling Ghost (1964)


George Harrison - Behind that locked door (1970)


Elvis Presley - Ghost riders in the sky (1970)


Gram Parsons & Emmylou Harris - In my hour of darkness (1974)


Johnny Cash, June Carter Cash, Jerry Lee Lewis und Carl Perkins - I saw the light (1981)


Jello Biafra & Mojo Nixon - Love me I'm a liberal (1994)



Hank Williams III - The rebel within (2010)

Oktober 18, 2012

Kleine Presseschau

Während man heute im Le Jeudi rassistischen Unfug über Kataris und Asiaten  lesen kann - erstere seien "plus fidèles et moins rusés que certains Asiatiques"(liegt Katar nicht auch in Asien?) - muss man den ehemaligen Geschäftsführer von ArcelorMittal Roland Junck loben, der im Tageblatt-Interview mit dem Mythos der ach so sozialen ehemaligen Arbed-Direktoren luxemburgischer (oder zumindest europäischer Herkunft) aufräumt, der üblicherweise herbeizitiert wird, wenn es wieder mal gegen "Koreaner, Inder, Betriebsschliesser" geht. Für Junck sind nämlich die Abbau-Pläne von Laksmi Mittal viel zu lasch:
"[Tageblatt:] Hätte Schifflingen auch ohne Lakshmi Mittal überlebt? [R.J.] Kaum. Aber ich hätte auch die Wallonie bereits geschlossen. Arcelor hatte mal einen solchen Plan für alle kontinentalen Werke. Die sind teurer als Werke an den Küsten. Der Plan wurde aber aufgegeben und jetzt reicht das Geld nicht mehr, um selbst in die guten zu investieren. Ich hätte auf jeden Fall mehr in die Milchkühe des Konzerns investiert... aber auch in Minen... jedoch ohne die Verschuldung derart in die Höhe zu treiben. Was Europas Stahlindustrie jetzt eigentlich bräuchte, wäre einen zweiten Davignon-Plan, also einen europaweiten Plan zum Abbau der bestehenden Überkapazitäten."
Auch schön mal wieder Jhos Levy von der katholischen Warte, der meint, Karl Marx hätte seinerzeit nicht voraussehen können, dass "Kommunismus und Sozialismus einmal das Opium nicht der Leidenden, sondern der viertelgebildeten Kleinbürger werden sollte" (dabei ignoriert er aber offenbar die doch sehr betonte Kritik Marxens am sogenannten "kleinbürgerlichen" Sozialismus seiner Zeit).
Im Lokalteil des Tageblatt findet man ansonsten aus gegebenem Anlass ein Interview mit den beiden republikanischen Escher Gemeinderäten Taina Bofferding (LSAP) und Marc Baum (Déi Lénk). Letzterer zeigt hier übrigens dass das Jubelcommuniqué der Lénk zum Wahlsieg von Chavez nur konsequent war. Baum vertritt hier nämlich die Idee einer Republik mit möglichst keiner Gewaltenteilung: statt eines adligen oder bürgerlichen Grussonkel wünscht er sich einen direkt gewählten Premierminister (also ein Präsidialsystem ohne Präsidenten), der Staatsrat soll gleich mit abgeschafft werden, denn verfassungsrechtliche Bedenken und Anmerkungen sind ja nur eine Beschneidung des "souveränen Volkswillens", der in einem "unikameralen" System besser zum Ausdruck kommt. Wenn man dann noch den ständigen Ruf nach Referenden und die Forderung einer direkten politischen Handhabe über die Zentralbank hinzuzieht, wird eigentlich das wesentlich bonapartistische Demokratieverständnis der Linken klar... Ansonsten verteidigt man aber natürlich die Ehre des "hohen Hauses", dessen heilige Hallen als "Symbol" der Demokratie nicht durch Privatfeiern wie grossherzogliche Hochzeitsempfänge entweiht werden sollen (siehe den "Appel citoyen" in der goosch.lu von heute...).
Nach all dem KPL-Bashing der letzten Zeit möchte ich zum Abschluss aber noch auf einen hervorragenden Artikel in der heutigen Zeitung vum lëtzebuerger Vollek hinweisen, nämlich den Beitrag von Klaus Fischer über die schäublesche Forderung eines Euro-Hugenbergs. Leider findet man ihn nicht auf der Webseite der Zeitung, jedoch kann man ihn bei der Jungen Welt einsehen: http://www.jungewelt.de/2012/10-17/011.php


Oktober 15, 2012

Da lachen ja die Hühner

Zu welch seltsamen Blüten, die Ideologie der Corporate Social Responsability führt, konnte man dieser Tage in einem Interview mit dem Direktor der Handwerkerföderation Romain Schmit in der Verbandszeitung D'Handwierk  (9/2012) lesen, in der dieser Unternehmerfunktionär - der übrigens nie selber einen Betrieb geführt hat - sich wieder einmal über die Beschäftigungsinitiativen der "économie sociale et solidaire" ereifert. "Sociale et solidaire", da dem Gemeinwohl verpflichtet, sei ja vielmehr man selbst, d.h. das Handwerk:

"Im Handwerk zählt der Mensch und nicht das Kapital. Ein Handwerksbetrieb kann nur funktionieren wenn sich das Unternehmen auf seine Mitarbeiter und die Mitarbeiter sich auf das Unternehmen verlassen können. Man könnte das Handwerk also ruhig als Teil einer richtig verstandenen Solidarwirtschaft verstehen. Gegen das Prinzip solidarischer Wirtschafts- und Arbeitsbeziehungen ist nichts einzuwenden, es ist nur eine Frage der Umsetzung."
 
Da lobt man sich doch Milton Friedman, der noch ehrlich unterstrich, die soziale Verantwortung von Unternehmen bestehe darin, Profit zu machen...
 
 

110 Jahre André Prudhommeaux

 
Les raisins de la colère

Depuis dix ans, la Hongrie, jadis grenier de l’Europe, avait faim, alors que ses nouveaux dirigeants lui avaient promis, après les ravages de l’occupation et de la guerre, des « lendemains qui chantent ». 
Dix ans de travail acharné pour sortir le pays de la misère n’avaient fait que l’y enfoncer davantage, parce qu’au fur et à mesure que les normes de travail s’élevaient, le parasitisme et la gabegie communiste s’enflaient, suçant la moelle du pays, sous prétexte d’industrialisation, de collectivisation, de défense de la Paix et d’entraide entre les patries socialistes. 
Longtemps les étudiants, les ouvriers, les paysans eux mêmes ont fait crédit au régime, les uns parce qu’ils comptaient prendre place parmi ses futures élites, les autres pour ne pas revoir le vieux féodalisme seigneurial, l’invasion, la guerre civile. Mais au nouveau féodalisme des policiers rouges, maîtres désormais de l’usine et des champs, il fallait – à défaut d’une efficience administrative restée nulle et qui s’abritait derrière les plus dérisoires prétextes (espionnage, sabotage, parachutages de doryphores, etc.) – il fallait, pour s’y draper révolutionnairement, un vêtement d’idéalisme et d’incorrup­tibilité. 
La longue patience du pays s’est épuisée le jour où, à la détresse écono­mique, s’est jointe la révulsion morale ; depuis le discours Khrouchtchev, le masque qui couvrait les infamies du stalinisme était tombé, et loin de multiplier les concessions qui eussent pu faire croire à une réforme substantielle, les Rakosi et les Geroe ne faisaient que se durcir dans leur attitude de gardes chiourme arrogants au service d’une puissance étrangère. 
Le ventre creux devant les boutiques vides, nargués par les voitures sovié­tiques ou américaines du « Chevrolétariat », harassés par un labeur de plus en plus inutile, les travailleurs hongrois savaient maintenant qu’on leur avait menti, que les procès de Budapest étaient l’œuvre de faussaires et de provo­cateurs en robe d’hermine, et que le régime était déshonoré. 
Il ne restait pour effacer tout à fait la légende des tzars rouges, « protec­teurs » des peuples, qu’à voir les « camarades ministres » requérir contre les manifestants l’aide des divisions blindées soviétiques, et les chars russes, à leur appel, broyer des milliers de cadavres sous leurs chenilles ensanglantées. 
Ce dernier pas a été franchi, et aujourd’hui, replacée sous le joug, c’est toute la population hongroise – moins les « impardonnables » enfermés dans leurs destins de bourreaux et de traîtres – qui apprend la nouvelle leçon d’une lutte unanime et non violente, contre la domination directe des armées soviétiques. 
* * * * 
L’attitude des gouvernants russes fut longtemps incertaine ; mais on pouvait discerner deux possibilités stratégiques et politiques interchangeables. L’une consistait à établir autour de la Hongrie insurgée un solide cordon de forces, l’isolant du monde satellite, et de laisser le pays « cuire dans son jus », selon la tactique de retrait pratiquée par Thiers en 1871. Tandis que des apaisements seraient donnés aux Tchèques, aux Polonais, aux Yougoslaves, aux Roumains, aux Allemands de l’Est, comme prime à leur fidélité politique, un retour offensif serait préparé en Hongrie pour le jour où les luttes de factions, savamment entretenues, auraient achevé le pourrissement d’une Hongrie dévastée, divisée, démoralisée. L’autre consistait à marcher tout de suite en force contre les insurgés et à rétablir par la force l’autorité du gouvernement prorusse, qu’il serait ensuite possible de remanier selon les besoins de la répression et de l’assouplissement (ou du durcissement). Ces deux tactiques ont été, en fin de compte, successivement ou conjointement utilisées avec une duplicité et une brutalité inouïes. 
* * * * 
Mais le destin de la Hongrie, comme celui de tous les pays d’au delà du Rideau de fer n’est pas uniquement suspendu à des mesures politiques et militaires. La racine sociale et économique des révolutions du passé, des troubles actuels et du devenir proche ou lointain de ces pays – c’est la question agraire, qui est en même temps la question des subsistances. Malgré tous les efforts déployés depuis près de quarante ans par le bolchevisme, d’abord pour s’emparer de pays industriels, puis pour industrialiser un empire qui a pris les proportions d’un hémisphère terrestre, Moscou ne domine encore, jusqu’à ce jour, que des nations à majorité rurale et paysanne, auxquelles il a d’abord donné le branle d’un liquidation légale des propriétaires fonciers comme classe, par la distribution des terres, puis qu’il a poussées de gré ou de force dans les voies d’une étatisation de l’agriculture, par la pénalisation économique, politique et sociale de l’exploitation familiale et par l’introduction massive des formes bureaucratiques et militaires préconisées par Marx (la fameuse « armée de la production agricole » du Manifeste communiste). Or (en dépit de l’expérience tentée par les autorités militaires allemandes en 1914 1918 dans les pays occupés, et qui tendait à renouveler le système des Pharaons et des Incas), la bureaucratie et le militarisme sont inapplicables à l’agriculture ; c’est l’exploitation familiale, complétée par l’organisation coopérative volontaire, qui reste, de nos jours, la forme normale et naturelle de mise en valeur du sol cultivé. En vain, les Partis communistes s’acharneront ils à imposer un encasernement aux masses paysannes, en les divisant socialement contre elles mêmes, en les soumettant aux pressions du dirigisme économique, ou de la discrimination et du terrorisme politiques. Aussi longtemps qu’ils n’abandonneront pas définitivement le système des kolkhoses, des sovkhoses (et des Agrovilles chères à Nikita Khrouchtchev), c’est à dire aussi longtemps qu’ils ne cesseront pas d’être communistes en matière agraire – les marxistes se heurteront à la grande contradiction qui oppose les exigences techniques de l’agriculture à leur programme social, et ils ne récolteront que les raisins de la colère paysanne. 
Au delà de tout impératif politique, c’est cette colère qui demeure à l’œuvre en Hongrie – et, avec elle, la revanche des choses sur le prométhéisme marxien. On ne planifie pas une production agricole, et surtout on ne la bureaucratise pas, sans la tuer. En vain, pour renforcer la dictature des villes, les soviétiques s’acharnent ils à multiplier leur population par deux, par dix ou par cent, augmentant du même coup le nombre des bouches à nourrir de l’intelligentzia et du prolétariat industriel. En vain infestent ils la campagne elle même de policiers, de gratte papier et de ronds de cuir chargés de domestiquer l’espèce paysanne. Une paysannerie asservie, famélique et terrorisée ne peut nourrir décemment ni le prolétariat industriel érigé en « classe dominante », ni même le « chevrolétariat » qui en est la partie profiteuse. Et tôt on tard, ces deux classes ne pourront que se joindre à la paysannerie elle même pour exiger que l’on tienne compte de l’ordre naturel des choses, et que l’on ne prétende plus cultiver la terre selon les recettes improvisées par Karl Marx il y a plus de cent ans, en toute ignorance des choses de la terre. 
* * * * 
Quelle que soit l’issue de la crise hongroise, une « amélioration » économique quelconque et une « détente » politique ne pourront être obtenues que par la pratique d’une saine physiocratie. En étranglant le parti des petits propriétaires paysans, qui l’emportait par trois millions de voix en Hongrie aux dernières élections libres (contre huit cent mille voix communistes), c’est la poule aux œufs d’or que Rakosi a tuée, comme l’ont fait Lénine, Trotzki et Staline en liquidant le parti socialiste révolutionnaire des « koulaks » russes triomphant à une immense majorité aux dernières élections libres des Soviets et de la Constituante. Béria, assassiné par les grands bureaucrates du Parti pour avoir voulu libéraliser l’agriculture, Malenkov écarté du premier plan pour avoir esquissé un glissement dans ce sens, verront ils leurs successeurs adopter leur politique de décollectivisation ? Cela est peu probable, mais tant qu’ils ne l’auront pas fait, la, formule restera tristement valable : « À l’Est rien de nouveau ».

Aus Témoins, 14, Herbst 1956.

Oktober 13, 2012

Both kinds of music (125): Kurz vor der Maya-Apokalypse

Nächste Woche kommt unser Überblick über die Geschichte der Country-Musik an sein wohlverdientes (und überfälliges?) Ende. Kurz vor Schluss will ich noch einen Blick auf die aktuelle Szene werfen, und bringe heute drei Country-Hits aus dem Jahr 2012.

Lady Antebellum, seit 2008 eine der erfolgreichsten Country-Pop Bands aus Nashville, die dieses Jahr für Own the night den Grammy für das beste Country-Album erhielten. Hier die aktuelle Single Wanted you more:

Sowohl in den amerikanischen Pop- und Country-Charts führt derzeit kein Weg an Taylor Swift vorbei, deren neues Album Red für den 22. Oktober angekündigt ist. Daraus der noch unveröffentlichte Titelsong, live bei den BBC Radio 1 Teen Awards am 7. Oktober:

Den Grammy für das beste Country-Duo und das beste Folk-Album gewannen dieses Jahr The Civil Wars aus Nashville (die übrigens kürzlich ebenfalls ein Duett mit Swift einspielten). Hier die rezenteste Single Kingdom Come, die auch im Film The Hunger Games zum Einsatz kam.

Oktober 09, 2012

72 Jahre John Lennon


Serve yourself (27. Juni 1980)

Oktober 06, 2012

Both kinds of music (124): Hank der Dritte

Der Enkel von Hank Williams und Sohn von Hank Williams, Jr. war sozusagen verdammt, die Familientradition fortzusetzen, zumal er in jungen Jahren offenbar wie ein Abziehbild seines Großvaters aussah. Hank der Dritte, geboren 1972, versuchte es vielleicht deswegen zunächst außerhalb der Country-Musik und spielte in den 1980ern in diversen Punk-Bands, bevor er 1989 zu einem Trio mit seinem verstorbenen Großvater (mittels Archiv-Aufnahmen) und seinem Vater verpflichtet wurde. So entstand das Album The Three Hanks: Men of broken hearts. Hiervon der Titel I'll never get out of this world alive.

Zehn Jahre später erschien das eigentliche Debut von Hank Williams III, Risin' Outlaw, das weitestgehend im Stil von Hank dem Ersten gehalten war. Hank III hat sich seitdem von dem Album distanziert, offenbar weil es ihn zu sehr in den Schatten des Großvaters stellte. Deutlicher auf seine eigenen Punk-Wurzeln bezog sich Williams auf dem dritten Album Straight to Hell (2006), mit dem programmatischen Song Dick in Dixie:

In den kommenden Jahren zementierte er seinen Ruf als Bad Boy der Country-Musik (womit er aber eigentlich ganz in der Familientradition blieb), und sich auch darüber hinaus im Metal-Milieu bewegte. So entstand das Band-Projekt Arson Anthem mit Ex-Pantera-Sänger Phil Anselmo und die "Punk-Metal"-Band Assjack. Ansonsten war Williams die letzten Jahre vor allem mit Konflikten mit seiner ehemaligen Plattenfirma Curb beschäftigt, die ohne dessen Erlaubnis auch zwei inoffizielle Williams-Alben (Hillbilly Joker und Long gone Daddy) veröffentlichen. Gleichzeitig bereichterte Williams seine Diskographie 2011 um gleich vier Alben, vielleicht um den unerlaubten Releases Paroli zu bieten (zwei Country-Alben, ein Doom Metal-Album und ein "Cattlecore"-Album). Hier der Titel Troopers Hollar vom Album Ghost to a ghost:

Oktober 05, 2012

299 Jahre Denis Diderot


AUTORITÉ POLITIQUE. Aucun homme n’a reçu de la nature le droit de commander aux autres. La liberté est un présent du ciel, et chaque individu de la même espèce a le droit d’en jouir aussitôt qu’il jouit de la raison. Si la nature a établi quelque autorité, c’est la puissance paternelle : mais la puissan­ce paternelle a ses bornes, et dans l’état de nature elle finirait aussitôt que les enfants seraient en état de se conduire. Toute autre autorité vient d’une autre origine que de la nature. Qu’on examine bien, et on la fera toujours remonter à l’une de ces deux sources : ou la force et la violence de celui qui s’en est em­paré, ou le consentement de ceux qui s’y sont soumis par un contrat fait ou supposé entre eux et celui à qui ils ont déféré l’autorité.
La puissance qui s’acquiert par la violence n’est qu’une usurpation, et ne dure qu’autant que la force de celui qui commande l’emporte sur celle de ceux qui obéissent ; en sorte que si ces derniers deviennent à leur tour les plus forts et qu’ils secouent le joug, ils le font avec autant de droit et de justice que l’autre qui le leur avait imposé. La même loi qui a fait l’autorité, la défait alors : c’est la loi du plus fort.
Quelquefois l’autorité qui s’établit par la violence change de nature c’est lorsqu’elle continue et se maintient du consentement exprès de ceux qu’on a soumis ; mais elle rentre par là dans la seconde espèce dont je vais parler ; et celui qui se l’était arrogée, devenant alors prince, cesse d’être tyran.
La puissance qui vient du consentement des peuples suppose nécessaire­ment des conditions qui en rendent l’usage légitime, utile à la société, avanta­geux à la république, et qui la fixent et la restreignent entre des limites : car l’homme ne doit ni ne peut se donner entièrement et sans réserve à un autre homme, parce qu’il a un maître supérieur au-dessus de tout, à qui seul il appartient tout entier. C’est Dieu, dont le pouvoir est toujours immédiat sur la créature, maître aussi jaloux qu’absolu, qui ne perd jamais de ses droits, et ne les communique point. Il permet pour le bien commun et pour le maintien de la société, que les hommes établissent entre eux un ordre de subordination, qu’ils obéissent à l’un d’eux : mais il veut que ce soit par raison et avec mesu­re, et non pas aveuglément et sans réserve, afin que la créature ne s’arroge pas les droits du Créateur. Toute autre soumission est le véritable crime d’idolâ­trie. Fléchir le genou devant un homme ou devant une image n’est qu’une cérémonie extérieure, dont le vrai Dieu qui demande le cœur et l’esprit ne se soucie guère, et qu’il abandonne à l’institution des hommes pour en faire, comme il leur conviendra, des marques d’un culte civil et politique, ou d’un culte de religion. Ainsi ce ne sont point ces cérémonies en elles-mêmes, mais l’esprit de leur établissement qui en rend la pratique innocente ou criminelle.
(...)
 
(aus der Encyclopédie, 1751-1765)

Oktober 03, 2012

Kreative Wortschöpfung

Schönes Wortspiel - oder war es doch ein Tippfehler? - im Leitartikel der heutigen Zeitung vum lëtzebuerger Vollek ("Grossbetriebe verstaatlichen" von Gilbert Simonelli):
"Es handelt sich also keinesfalls um Schwatzmalerei, wenn wir behaupten, dass es um die Zukunft der hiesigen Stahlindustrie nach wie vor düster aussieht."
 
Übrigens sehen selbst die Maoisten des PCMLM ("Parti Communiste Marxiste-Léniniste-Maoïste") die Dinge klarer als die hiesigen Kommunisten, siehe hier:
"(...) la CGT, par la voix de son premier représentant Bernard Thibaut, réclame comme Marine Le Pen la nationalisation du site de Florange.
Mais qu'est ce que cela signifie pour les prolétaires que la « nationalisation », alors que l'Etat est totalement pénétré par les monopoles impérialistes, que l'Etat est lui-même un avant poste servant pour la domination des monopoles ?
Revendiquer la nationalisation n'a aucun sens pour qui connaît le B-A-BA du marxisme.
Le nationalisme est une impasse mortelle pour la classe ouvrière. Le seul intérêt de la nationalisation, c'est de faire rentrer le site de Florange dans le giron de l'impérialisme français en l'arrachant aux mains d'ArcelorMittal, un groupe luxembourgeois détenu par un indien."

Oktober 02, 2012

Nationalisation, piège à cons

Und wenn wir schon beim (Groucho-)Marxismus sind: das ZK der Kommunistischen Partei Luxemburgs fühlt sich nach Lektüre einer etwas kämpferischer als üblich gehaltenen Resolution des OGBL-Stahlsyndikats zurück in die Siebziger Jahre versetzt und fordert gleich die "Verstaatlichung von Grossbetrieben". Wohlverstanden nicht von strategisch wichtigen (heute würde man von "systemischen" Betrieben) wie in früheren Tagen, etwa nach dem Zweiten Weltkrieg, sondern von denjenigen, die kurz vor Toresschluss stehen:
"Das Zentralkomitee kam zu der Schlussfolgerung, dass es im Interesse des Landes und der Schaffenden dringend notwendig ist, die Kapitalisten, die Betriebe schließen oder massiv abbauen wollen, zu enteignen, die Produktionsanlagen und das Gelände auf denen sie sich befinden, zu verstaatlichen und den Beschäftigten und ihren Gewerkschaften weitgehende Entscheidungsbefugnisse bei der Leitung der Betreibe einzuräumen."
Genannt werden alle Betriebe, die in den letzten zwei Wochen in den Schlagzeilen standen: Hyosung Wireplant, ArcelorMittal Rodingen und Schifflingen, Luxguard II, sowie die Cargolux, die ohnehin bereits, wenn auch indirekt, zu 100% verstaatlicht ist (bloss dass 35% einem anderen Staat gehören, nämlich dem Emirat von Katar, dessen Geschäftspolitik ja nicht ganz schuldlos an den derzeitigen Schwierigkeiten der Fluglinie ist - etwa mittels Abgewinnung von Kunden der Cargolux zugunsten von Qatar Airways...).
Dabei haben die KP-Genossen keine Ahnung, wieso Kapitalisten Betriebe schliessen und hängen offenbar dem weitverbreiteten Irrglauben an, nicht zu produzieren erhöhe den kapitalistischen Gewinn - das ist höchstens aufgrund des europäischen Emissionshandels der Fall, den Mittal ja offenbar auch hervorragend nutzt - und geben sich auch nicht die Mühe, zwischen der Situation der einzelnen Betriebe zu unterscheiden. So etwa handelt es sich bei ArcelorMittal wohl um eine Auswirkung einer Firmenstrategie, die Werke an sich wären laut Audit wohl noch profitabel;  bei Luxguard II werden vor allem Investitionen benötigt, um die Produktion an die Höhe der Zeit anzupassen; bei Hyosung kann man sich die Frage stellen, ob die Übernahme der Wireplant der Goodyear nicht ohnehin darauf abzielte, einen Exklusivbelieferungsvertrag mit Goodyear einzufahren - den man kostengünstiger vom kommunistischen Bruderland Vietnam aus abdecken kann.
Was für eine wirtschaftliche Zielsetzung, über die kurz- bis mittelfristige Absicherung von Arbeitsplätzen hinaus mit der Nationalisierung, verfolgt werden soll, ist ebenfalls unklar. Eine industrielle Strategie lässt das ZK-Papier nicht erkennen. Offenbar erhofft man sich, dass sich durch den magischen Eingriff des Staates alles von selber zum Guten wendet. In der Realität kann man aber wenig mehr erkennen, als eine gewerkschaftlich begleitete Insolvenzverwaltung auf Kosten der Allgemeinheit. Aber, wie schreibt Rainer Rupp eine Seite weiter in der heutigen Zeitung vum lëtzebuerger Vollek: "die Rechnung geht an die Bürger (*)."
 
(*) womit nicht die Bourgeoisie, sondern "wir alle" gemeint sind.

122 Jahre Groucho Marx

Theses on Groucho-Marxism (von Bob Black)
  1. Groucho Marxism, the theory of comedic revolution is much more than a blueprint for crass struggle: like a red light in a window, it illuminates humanity's inevitable destiny, the declasse society. G-Marxism is the theory of permanent revelry. (Down boy! There, that's a good dogma.)
  2. The example of the Marx Brothers themselves shows the unity of Marxist theory and practice (for instance, when Groucho insults somebody while Harpo picks his pocket). Moreover, Marxism is dialectical (isn't Chico the classic dialect comedian?). Comedians who fail to synthesize theory and practice (to say nothing of those who fail to sin at all) are un-Marxist. Subsequent comedians, failing to grasp that separation is “the discrete charm of the bourgeoisie,” have lapsed into mere pratfalls on the one hand, and mere prattle on the other.
  3. Because G-Marxism is practical, its acheivements can never be reduced to mere humor, entertainment, or even “art.” (The æsthetes, after all, are less interested in the appreciation of art than in art that appreciates.) After a genuine Marxist sees a Marx Brothers movie, he tells himself: “If you think that was funny, take a look at your life!”
  4. Contempary G-Marxists must resolutely denounce the imitative, vulgar “Marxism” of the Three Stooges, Monty Python, and Bugs Bunny. Instead of vulgar Marxism, we must return to authentic Marxist vulgarity. Rectumification is likewise in order for those deluded comrades who think that “the correct line” is what the cop makes them walk when he pulls them over.
  5. Class-conscious Marxists (that is, Marxists who are conscious that they have no class) must spurn the anemic, trendy, narcissistic “comedy” of comedic revisionists like Woody Allen and Jules Feiffer. Already the comedic revolution has superseded mere neurosis - it's ludic but not ludicrous, discriminating but not discriminatory, militant but not military, and adventurous but not adventurist. Marxists realise that today you have to look into a funhouse mirror to see the way you really are.
  6. Although not entirely lacking in glimmers of Marxist insight, socialist (sur)realism must be distinguished from G-Marxism. It is true that Salvador Dali once gave Harpo a harp made out of barbed wire; however, there is no evidence that Harpo ever played it.
  7. Above all, it is essential to renounce and revile all comedic sectarianism such as that of the equine Trots. As is well-known, Groucho repeatedly proposed sex but opposed sects. For Groucho, then, there was a difference between being a Trot and being hot to trot. Further, the Trot slogan “Wages for Horsework” smacks of reform, not revelry. Trot efforts to claim A Day at the Races and Horsefeathers for their tendency must be indignantly rejected; in truth National Velvet is more their style.
    The burning issue confronting G-Marxists today is the party question, which - naive, reductionist “Marxists” to the contrary - is more than just “Whay wasn't I invited?” That never stopped Groucho! Marxists need their own disciplined vanguard party, since they're rarely welcome at anybody else's.
  8. Guided by the Marxist leader-dogmas of misbehaviourism and hysterical materialism, inevitably the masses will embrace, not only G-Marxism, but also each other.
  9. Groucho Marxism, then, is the tour de farce of comedy. As Harpo is reliably reported to have said:
        "                                "
       

    In other words, comedy is riotous or it is nothing! So much to do, so many to do it to! On your Marx, get set - go!

BORED AGAIN? Why not rattle your cage? I propose a dialog of the disaffected, a conspiracy of the equals, a politics of pleasure. Ours is the anomic power of negative thinking and corrosive laughter. The unruly amongst the institutionalised have only themselves - and possibly each other. Let's confer. The choice is sedition or sedation. Any number can play.
- Bob Black, 1979