Dezember 31, 2015

Was erwartet uns 2016?

Wie üblich, viel Ungemach...
 
Bei diesem evangelikalen Autoren steht 2016 mal wieder die finale Entrückung vor der Tür, allerdings nicht als sonderlich transzendentes Ereignis, sondern in Form eines dritten Weltkrieges zwischen den USA, Israel und Nordkorea (!)... alles sehr weltlich, somme tout.
 
Eine Episode des genannten Kriegs mit Nordkorea ist wohl die Mission von drei Piloten im Film "Stealth"...
 
Währenddessen überleben die Transformers ihr eigenes "Age of extinction" - leider, muss man sagen, angesichts der Qualität des Films.
 
Nichtsdestotrotz haben die USA daneben auch noch Zeit für eine schwere Wirtschaftskrise, während John Galt seinen "Streik" der Innovatoren und Unternehmer lostritt (zumindest laut dem ersten Teil der dreiteiligen Verfilmungen von Ayn Rands "Atlas Shrugged"...).
 
Und sie schicken (zusammen mit der EU) interstellare Schiffe auf grosse Reise, um der Überbevölkerung der Erde zu begegnen, diese gründen jedoch nur ein erfolgreiches Industrieunternehmen (berichtet zumindest Timothy Zahn).
 
Bei Star Trek sollte ursprünglich in diesem Jahr ein gewisser Donald Raymond (der Ehemann von Claire Raymond aus der TNG-Episode "The neutral zone") sterben, dieser Todesfall ist aber mittlerweile auf 2038 verschoben worden.
 
Im Perryversum wird ein gewisser Franklin Lubkov geboren, der 27 Jahre später Julian Tifflor entführen wird (geschrieben steht's in Perry Rhodan Heft 82, Schach dem Universum!) Daneben soll sich, laut dem ersten Band der Kosmos-Chroniken (bzw. der Perrypedia), Reginald Bull in diesem Jahr aus der Geschäftsführung der Venus-Terra-Kelterei zurückziehen.
 
Und hier? Wird es nach der 600-prozentigen Steigerung 2015 (von 0 auf 6, ähem...) wieder mehr Blogposts geben? Mal schauen, hängt von Zeitverfügbarkeit, Inspiration und Tagesaktualität ab. Zu regelmässigen Postings wie zwischen 2008 und 2012 werde ich aber wohl kaum zurückkehren. Ich folge diesbezüglich dem allgemeinen Blogger-Trend...

Dezember 24, 2015

Mühsam, passend zur Jahreszeit (7)

"München,  Montag, d. 27. Dezember 1915
Weihnachten ist vorbei, mit eignem Tannenbaum, großer Bescherung, reichlichen Geschenken, worin sich besonders Ehrengard hervortat. Der erste Feiertag brachte am Vormittag den ersten Sündenfall mit ihr, nachdem bei ihrem ersten Aufenthalt hier die Verhinderung durch Menstruation nur zu Swinegelexzessen geführt hatte. Ich hoffe, das Verhältnis immer noch in den Grenzen einer Laune halten zu können. Denn Zenzl leidet sehr darunter und fürchtet sicher für den Bestand unsres ehelichen Verständnisses. Aber mit Unrecht. Sie ist meinem Herzen die Nächste und wird es bleiben.
Vom Kriege nichts Besonderes. Die Westoffensive ist immer noch nicht Ereignis. An der griechisch-serbischen Grenze ist alles unverändert, und in Saloniki befestigen sich die Alliierten, die doch schon eine Viertel Million Mann versammelt haben, ob mit Einwilligung oder gegen den Protest der griechischen Regierung ist unklar. Die hat inzwischen einen 'Wahlsieg' zu verzeichnen. Die Venizelisten hatten Stimmenthaltung proklamiert. So hat das Kabinett eine starke Mehrheit erhalten. Wie aber die Wählerschaft Griechenlands gesinnt ist, geht daraus hervor, daß die deutschen Blätter treu und bieder berichteten, in Athen hätten nur 7000 Männer gewählt, gegen 20 000 bei den letzten Wahlen. Den Schluß, daß also Venizelos und die Deutschfeinde dort immer noch die absolute Majorität beherrschen, zieht kein Blatt und von hunderttausend Lesern höchstens Einer ... Hardens 'Zukunft' soll verboten sein. Das wäre immerhin erfreulich, da ein so kluger, wissender und geschickter Mann wie Harden dadurch völlig für die Opposition im Lande gewonnen wäre.
Zenzl gab mir auf, im Tagebuch zu vermerken, daß Weihnachten 1915 eine Gans mit Kragen und Eingeweiden 17–18 Mk gekostet hat, eine ausgenommene 14 Mark. Alles ist unsinnig verteuert, und obendrein von minderer Qualität. Die Streichhölzer, die übrigens schon auf die Neige zu gehn scheinen, brennen nicht. Für Bindfaden ist nur noch ein Ersatz zu haben, der bei jedem derberen Zugreifen zerreißt. Aber – wir Mangel leiden? Keine Spur! Wir halten durch, bis wir verreckt sind!"
 
(Auszug aus der hervorragenden Online-Edition von Erich Mühsams Tagebüchern, hier aus Heft XVI: http://www.muehsam-tagebuch.de/tb/index.php)