Dank staatlicher Pressehilfe und öffentlichen Anzeigen überlebt seit Jahr und Tag in Luxemburg eine kommunistische Tageszeitung, die Zeitung vum lëtzebuerger Vollek, die sich vor allem durch posthume Verherrlichung von DDR und UdSSR, zustimmenden Artikeln zur aktuellen Politik Nordkoreas, Zimbabwes oder auch Chinas, und selbstredend auch Israel-Bashing und Antiamerikanismus bis hin zu Verschwörungstheorien zu "9/11" auszeichnet. Um so mehr ist man verwundert, wenn man dort wie in der heutigen Ausgabe einen tendenziell linkslibertären Artikel findet, in dem entgegen dem linken Mainstream-Diktum nicht die mangelnde politische Handhabe über "die Wirtschaft" bemängelt wird, sondern vielmehr die korporatistische Verzahnung von politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträgern:
"Hätten wir Marktwirtschaft, würde es viele Banken in Europa nicht mehr geben. Da Regierende aber unbedingt 'Systemretter' sein wollten, untergraben UBS, Société Général [sic], HSBC oder Deutsche Bank weiter die Fundamente der 'sozialen Marktwirtschaft'. Sie lassen sich von der EZB quasi Geld schenken, das sie dann - wenn sie es selbst gewaschen haben - als 'Erträge' ausweisen. Sie verschieben ihre Müllpapiere in staatliche Auffangkörbe oder verscherbeln sie an die Europäische Zentralbank.
Und die Bosse hauen weiter auf den Putz. Dabei ist es nicht lange her, da guckten sie wie Deppen in die Kameras und beschworen händeringend den Untergang der Welt. Dabei wäre es wohl nur ihr Untergang gewesen. (...)"
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