Nostalgia sells galt auch schon in den 1920ern, als Ralph Peer von der Plattenfirma OKeh die Platte "The little old log cabin in the lane" von Fiddlin' John Carson als "Old-time music" vermarktete, als Alternative zum bis dahin eher gebräuchlichen Begriff "Hillbilly Music". "Old-time music" ist diesbezüglich nicht einfach nur "alte" oder "altmodische" Musik, sondern bezieht sich auf Volkslieder aus dem amerikanischen Südosten (mit Schwerpunkt auf den Appalachen). Die Interpreten waren und sind zumeist musikalisch (und auch sonst) ungebildete Weiße aus ländlichen Gegenden. Old-time music trat in den 1920ern als "authentische" Volksmusik auf, im Gegensatz zum sich herausbildenden Stil der sogenannten "Crooners", mit Wurzeln im Bel Canto und aufwendigen Arrangements, als auch zum Jazz. Old-time music, deren vorherrschende Instrumente Fidel und Banjo waren, verknüpfte englische und irische Volkslieder mit anderen europäischen Einflüssen (z.B. Jodeln), als auch Rückgriffen auf populäre schwarze Musikrichtungen, insbesondere Gospel. Mehr Informationen zum bis heute lebendigen Genre findet man z.B. auf dieser Seite: http://www.oldtimemusic.com/
Fiddlin' John Carson - The little old log cabin in the lane (1923)
Und hier eine Version des gleichen Songs von den Oxcart Ramblers (2008)...
...sowie diese schöne Version von "Hoosier Hiver" (2010):
Informationen über den 1871 geschriebenen Song The little old log cabin in the lane, der aus der Perspektive eines ehemaligen Sklaven gesungen wird, findet man z.B. hier.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen