Die Bluegrass-Szene führte Mitte der 1960er ein Schattendasein; meistens diente sie nur dazu eine Mischung aus Idiotie des Landlebens, traditionellen Familienwerten und nostalgia for an age that never existed zu illustrieren; so etwa die häufigen Auftritte der Dillards in der Andy Griffith Show; hier mit dem Titel Salty Dog (1966), gesungen von Maggie Peterson:
Ausgerechnet 1967, als Psychedelia die Charts dominierte und die versammelte Pop-Szene meinte, ein neues Pet Sounds oder Sgt. Pepper's lonely hearts club band produzieren zu müssen (wobei dann solche Verbrechen gegen die Menschlichkeit wie Their satanic majesties' request von den Stones entstanden), kam der Bluegrass zu neuen Ehren, und fand sich plötzlich zwischen Incense and peppermints und Here we go round the mulberry bush in den Charts wieder. Zunächst hatte der Bluegrass-Fiddler und Sänger John Hartford einen unerwarteten Erfolg mit der Ballade Gentle on my mind, als diese vom Beach Boys-Session-Musiker Glen Campbell gecovert wurde. Wenig später kam auch eine gemeinsame Version beider Interpreten zustande:
Die Sehnsucht nach Simplizität feierte Triumphe am Weihnachtstag 1967: während die Beatles mit ihrem psychedelischen Film Magical Mystery Tour im Schwarz-Weiß-Fernsehen zum ersten Mal floppten, feierten ausgerechnet die Osborne Brothers einen Chart-Erfolg mit dem Titel Rocky Top:
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