Januar 22, 2011

Both kinds of music (36): Das Nashville-Imperium schlägt zurück

Zunehmend bedrängt von den neuen Stilrichtungen Rock'n'Roll und Rockabilly bildete sich im Zentrum der "traditionellen" Country-Musik, Nashville, Widerstand gegen diesen neumodischen Kram, der dabei war, eine kulturelle Hegemonie aufzubauen. Jedoch war die Parole weniger "back to the roots" (das wurde noch am ehesten von der Bluegrass-Szene verkörpert), vielmehr sollte die "Reconquista" eher die Form einer Gegenreformation annehmen. So bildete sich ab 1956/57 in Nashville der neue Nashville Sound, den zwei Produzenten, der Gitarren-Virtuose Chet Atkins und Owen Bradley schufen, in dem sie den Honky Tonk-Sound durch Elemente der zeitgenössischen Popmusik aufpeppten (oder verschmalzten, je nach Sichtweise), insbesondere durch Rückgriff auf Chöre und Streicher. Ein weiteres Element war ein neu erfundenes Instrument, die elektrische Pedal Steel Guitar (eine Steel Guitar mit Fußpedalen), die ab 1957 von der Firma Sho-Bud kommerziell vertrieben wurde. Drei Jahre zuvor war dieses Instrument durch den Titel Slowly des Honky Tonk-Sängers Webb Pierce popularisiert worden:

Als erster Hit im neuen Nashville Sound gilt gemeinhin der im November 1956 eingespielte und Anfang 1957 veröffentlichte Titel Gone von Ferlin Husky:

Etwa zur gleichen Zeit nahm Don Gibson seinen Titel Sweet dreams auf (mit Floyd Kramer, einem weiteren Architekten des Nashville Sounds, am Klavier), der später unter anderem von Patsy Cline und Jerry Lee Lewis gecovert wurde:

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