Malte Lehming bringt die Sache mal wieder auf den Punkt:
"Auf dem 5. Parteitag der SED verkündete deren damaliger Generalsekretär, Walter Ulbricht, im Jahre 1958 die 'Zehn Gebote der sozialistischen Moral und Ethik'. Das geschah ausdrücklich in Anlehnung an die biblischen Gebote, von denen sie sich abgrenzen sollten, um den DDR-Bürger zum Atheismus zu erziehen. Das erste der neuen Gebote lautete: 'Du sollst Dich stets für die internationale Solidarität der Arbeiterklasse und aller Werktätigen sowie für die unverbrüchliche Verbundenheit aller sozialistischen Länder einsetzen.'
Seit der Opel-Debatte wissen wir, dass die deutsche Linke inzwischen lieber ein elftes Gebot befolgt. Es lautet: 'Proletarier aller Länder, ihr seid uns schnurzpiepegal. Das Lied der sozialistischen Arbeiterbewegung ,Die Internationale’ singen wir nie wieder. Und wir pfeifen fröhlich auf die internationale Solidarität der Arbeiterklasse.'
Denn der Gleichklang der Empörungsposaunen nach der Entscheidung von General-Motors, Opel behalten zu wollen, ist frappierend. Wenn FDP-Wirtschaftsminister Rainer Brüderle nun tönt 'Ein solcher Umgang mit den Arbeitnehmern acht Wochen vor Weihnachten ist in keiner Weise hinnehmbar' oder CDU-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers poltert 'Dieses Verhalten von General-Motors zeigt das hässliche Gesicht des Turbokapitalismus', dann unterscheiden sich solche Wutschnaubereien nicht mehr von denen deutscher Betriebsräte, Sozialdemokraten und Linkspartei-Vertretern. Der nationalautistische Kampf um die Erhaltung rein deutscher Arbeitsplätze schweißt links und rechts wie Pech und Schwefel zusammen."
Seit der Opel-Debatte wissen wir, dass die deutsche Linke inzwischen lieber ein elftes Gebot befolgt. Es lautet: 'Proletarier aller Länder, ihr seid uns schnurzpiepegal. Das Lied der sozialistischen Arbeiterbewegung ,Die Internationale’ singen wir nie wieder. Und wir pfeifen fröhlich auf die internationale Solidarität der Arbeiterklasse.'
Denn der Gleichklang der Empörungsposaunen nach der Entscheidung von General-Motors, Opel behalten zu wollen, ist frappierend. Wenn FDP-Wirtschaftsminister Rainer Brüderle nun tönt 'Ein solcher Umgang mit den Arbeitnehmern acht Wochen vor Weihnachten ist in keiner Weise hinnehmbar' oder CDU-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers poltert 'Dieses Verhalten von General-Motors zeigt das hässliche Gesicht des Turbokapitalismus', dann unterscheiden sich solche Wutschnaubereien nicht mehr von denen deutscher Betriebsräte, Sozialdemokraten und Linkspartei-Vertretern. Der nationalautistische Kampf um die Erhaltung rein deutscher Arbeitsplätze schweißt links und rechts wie Pech und Schwefel zusammen."
Allerdings irrt sich Lehming nun wirklich, wenn er darin eine neue Entwicklung zu entdecken glaubt... Und vom "Internationalismus" der SED kann man auch ein eigenes Lied singen... Es sei in diesem Zusammenhang daran erinnert, was ein gewisser Herr Marx aus Trier seinerzeit über den Internationalismus der deutschen Linken schrieb:
"Und worauf reduziert die deutsche Arbeiterpartei ihren Internationalismus? Auf das Bewußtsein, daß das Ergebnis ihres Strebens 'die internationale Völkerverbrüderung sein wird' - eine dem bürgerlichen Freiheits- und Friedensbund entlehnte Phrase, die als Äquivalent passieren soll für die internationale Verbrüderung der Arbeiterklassen im gemeinschaftlichen Kampf gegen die herrschenden Klassen und ihre Regierungen. Von internationalen Funktionen der deutschen Arbeiterklasse also kein Wort! Und so soll sie ihrer eignen, mit den Bourgeois aller andern Länder bereits gegen sie verbrüderten Bourgeoisie und Herrn Bismarcks internationaler Verschwörungspolitik das Paroli bieten!
In der Tat steht das internationale Bekenntnis des Programms noch unendlich tief unter dem der Freihandelspartei. Auch sie behauptet, das Ergebnis ihres Strebens sei 'die internationale Völkerverbrüderung'. Sie tut aber auch etwas, um den Handel international zu machen, und begnügt sich keineswegs bei dem Bewußtsein - daß alle Völker bei sich zu Haus Handel treiben." (MEW, 19, S.24).
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