Juli 31, 2009

Die Woche des Väterchen Machno: Persönliche Anmerkungen

Wieso eigentlich Machno?
Machno hat ja nun eigentlich keine individualistischen oder "linkslibertären" Positionen vertreten, sondern sich, im Gegensatz zu mir, explizit als "Kommunist" verstanden. Allerdings beschränkte sich der "Kommunismus" Machnos auf die - freiwillige - Sozialisierung des Bodens; das System der Landkommunen und durch Arbeiterkooperativen selbstverwaltete Fabriken, die untereinander Tauschwirtschaft betreiben, lässt sich durchaus mit mutualistischen oder voluntaristischen Ansichten vereinbaren. Auch von Machno hochgehaltene Prinzipien wie Selbstbestimmung, Eigenverantwortung, Initiative und Kreativität erinnern nicht unbedingt an das, was der Individualist oder "Marktanarchist" gemeinhin unter "Kommunismus" versteht.

Mit der Organisationsplattform von Machno und Arschinow, letztlich der Versuch das Programm einer anarchistischen bzw. libertärkommunistischen Partei (im politischen Sinn des Wortes) aufzustellen, konnte ich allerdings auch schon in jüngeren Jahren nichts anfangen, als ich regelrecht alles über die Machnowstischina in mich hineinfrass: die Geschichte der Machno-Bewegung von Arschinow, die (Machno eigentlich nicht ganz so wohlgesonnene) Unbekannte Revolution Volins, die Machno-Hagiographie von Alexander Skirda, ein dünner französischer Band mit (nicht sonderlich spannenden) Schriften Machnos selber, bis hin zu obskuren anarchistischen Broschüren über "Machno und die Judenfrage". Ein Fall von jugendlicher Revolutionsromantik meinerseits?

Vielleicht eher von Wildwest-Romantik. Tatsächlich scheint mir Machno als Figur der volkstümlichen Mythologie Osteuropas - abgesehen von der Adoption Machnos durch ukrainisch-nationalistische Kreise, dies obwohl Machno kein Wort Ukrainisch sprach und der Machnowist Shalom Schwartzbard den historischen Führer der ukrainischen Nationalisten Simon Petliura ermordet hat - eher an den Mythos von Jesse James (wohlverstanden nicht der reale Jesse James, der wohl, nach allem was man weiss, ein ganz gewöhnlicher Krimineller war), an einen "Rächer der Enterbten" im Stile eines Zorro oder Robin Hood, als einen Ernesto "Che" Guevara zu erinnern. Nicht revolutionäre Volksmassen stehen im Mittelpunkt der Verbildlichung der Machnowstschina, sondern wilde, freie Reiter, die durch die Weite der Steppe rasen. So symbolisiert Machno einerseits eben die mit dieser Weite in Verbindung gebrachte Freiheit, das freie Leben der Kosaken, andererseits den Freiheitskämpfer, der, im Unterschied zu allen anderen maßgeblichen Protagonisten des russischen Bürgerkriegs, nicht nach Übernahme der Macht strebt, sondern nach siegreicher Beendung des Krieges und Eroberung der Freiheit zu einem einfachen Leben als Bauer zurückkehren will.

Zugleich ist die historische Erfahrung der Machnowstschina auch eine Mahnung: wie Machno selber einmal eingesteht, ist eine Armee wohl die schlechteste Grundlage für den Aufbau einer libertären Gesellschaft, die man sich denken kann. Dass die Schwarze Armee Machnos im Gemetzel des Bürgerkriegs nicht von dunklen Flecken verschont bleiben konnte, und Machno oft seine eigenen Truppen nicht unter Kontrolle behielt (siehe etwa Fedir Shsus' Massaker an Russlanddeutschen), scheint mir fast die logische Folge der Lage, in der sich die Machno-Bewegung befand. Auch wenn es hier oft schwer fällt, historische Wahrheit und Mythos auseinanderzuhalten (siehe etwa die Anklagen seitens der mennonitischen Kirche, die von einer systematischem Verfolgung und Ermordung von Mennoniten seitens Machno sprechen; das Problem ist nur, dass man hierüber in der oben genannten Literatur nichts findet, und auch Machno nirgends die Mennoniten auch nur erwähnt. Hier würde man sich wirklich nichtmennonitische Recherchen wünschen...) hat die anarchistische Geschichtsschreibung die Vorwürfe gegen die Machnowisten oft etwas allzu schnell als bolschewistische Propaganda abgetan.

In diesem Sinn sei das Bildnis des Väterchen Machno neben einer Reminiszenz an alte Zeiten auch als Symbol des Freiheitskampfes gegen sämtliche Tyrannen, gleichwelcher Couleur, verstanden, zugleich aber auch als Mahnung, dass das Errichten einer herrschaftsfreien Gesellschaft und Ausüben von Gewalt, d.h. von Herrschaft, notwendigerweise in Widerspruch zueinander stehen (zum Thema Anarchismus und Gewalt sei auch auf diesen lesenswerten Text bei Wendy McElroy verwiesen).

Juli 29, 2009

Die Woche des Väterchen Machno: Das Tageblatt berichtet...

...am 3. November 1920 über die "Bauern-Revolte in der Ukraine":
"Die Zeitungen von Helsingfors zeigen an, daß die unklare Situation in der Ukraine [in] eine heftige Revolte der Bauern, welche zu gleicher Zeit gegen die Roten und die Weißen gerichtet ist, ausartet. Alle Nachte werden Züge von mit Flinten und Maschinengewehren bewaffneten Bauernscharen angehalten und alle sich darin befindlichen Kommunisten niedergemacht. Man sagt. daß sich die Bauernrevolte auf 11 russische Provinzen erstrecke. Die Gefängnisse sollen voll Gefangener sein, unter denen sich die Generäle Brussilow und Numetz befinden solllen."

Im Allgemeinen entspricht diese kurze Meldung der damaligen Berichterstattung über den Krieg in Russland und der Ukraine: Gerüchte besagen... Nichts genaues weiss man nicht...
Zum Zeitpunkt der Notiz kämpften übrigens sowohl die Schwarze Armee Machnos als auch die Überreste der "Grünen Armee" gemeinsam mit der Roten Armee auf der Krim gegen die Truppen Wrangels. Nur wenige Wochen später, nach dem Sieg über Wrangel, floh Machno nach Westen, nachdem Lenin die Verhaftung sämtlicher machnowistischer Offiziere angeordnet hatte.
Die Bauernrevolte, über die das Tageblatt berichtet, ist vermutlich mit dem Aufstand von Tambow identisch, der, analog zur "Machnowstschina", nach dem Sozialrevolutionär Antonow auch "Antonowstschina" genannt wurde.

Juli 28, 2009

Die Woche des Väterchen Machno: свобода або смерть

In diesem Auszug aus einer der aufwendigsten Produktionen des russischen Staatsfernsehen, der 12-teiligen Biopic-Serie "Die neun Leben des Nestor Machno", sehen wir das Zustandekommen der schwarzen Totenkopf-Flagge der Machnowisten, die bewusst oder unbewusst den alten Schlachtruf der amerikanischen Revolution aufgreift: Freiheit oder Tod!



(Die Flagge ist authentisch, ob Machnos Sonnenbrille und die stereotypen jüdischen Schneider es sind, wage ich mal zu bezweifeln...)


Juli 27, 2009

Die Woche des Väterchen Machno: Das Spiel

Ein Spielentwurf von Justin Pickard:
"How about a hex/card-based (alternate) history strategy game? Let’s call it Free Territory
The players are the immediate subordinates of Ukrainian anarchist Nestor Makhno, competing to amass resources and meet certain conditions (mostly involving their own self-preservation) while preserving the autonomy of the ‘Free Territory’ (represented by a certain configuration of hex tiles) in the face of attacks by various enemies - Bolsheviks, Germans, Austrians, counter-revolutionary White Russians, and various Ukrainian nationalist movements.

Historial Player Characters: Lev Zadov, Viktor Belash, Simon Karetnik, Fedir Shchus, Peter Arshinov, Volin (or, alternatively, a bunch of fictional characters – circumventing controversy and opening up the endgame as something where anything could happen)

Three stages of play: (1) set-up (semi-random determination of the size and borders of the ‘Free Territory’, plus the location of player power-bases); (2) the middle (bulk of the game, comprising of alternate phases of politiking, historical events, and random events); and (3) the end (determining which of the players escape the fall of the ‘Free Territory’, and with what).

If the game was to stick to history-as-it-happened, the game would run from January 1919 to November 1920. I’d rather have the game finish at a random end date, as the ‘Free Territory’ falls to one of its enemies. The end would be between – say – December 1919 and December 1923. If rounds were monthly, that’d give us a game of between 12 and 24 rounds. Does that sound manageable? Would monthly intervals give enough room for manouvre? Depends on how long a round is. "
Im Originalkontext auf Nostalgia for the future.

Juli 26, 2009

Die Woche des Väterchen Machno: Mongol Shuudan

Die russische Anarchopunk-Legende Mongol Shuudan mit dem Titel "Makhno" aus dem Film I wanted to see angels:

Juli 25, 2009

Die Woche des Väterchen Machno

Wenn Nestor Machno schon als Galionsfigur für diesen Blog herhalten muss (dies als Reminiszenz an den gedruckten Lëtzebuerger Anarchist, der bereits das gleiche Foto von Machno im Titel trug), obwohl er sich nicht mehr dagegen wehren kann, scheint es nur angemessen, dass Machno, der vor genau 75 Jahren, am 25. Juli 1934 im Pariser Exil starb, hier gebührend geehrt wird.
Zunächst sei auf das Portrait Ida Metts verwiesen, die Machno im Pariser Exil kennengelernt hat, und die auch die auf die unterschiedlichen Probleme eingeht, die sich bei der Bewertung der Persönlichkeit stellen.
Dann soll auch die postsowjetische Popikone Batko Machno nicht zu kurz kommen, so etwa in diesem Titel einer der erfolgreichsten russischen Bands der Gegenwart, Lyube:


Die Bilder aus einem alten sowjetischen Film haben, glaube ich, nichts mit Machno zu tun, spiegeln aber gut das in sowjetischen Filmen wiedergegebene Bild des Ukrainers wieder.

Juli 24, 2009

Zelayas illustrer Begleiter

Ausgerechnet Edén Pastora, der 1979 als Commandante Cero maßgeblich zum Sturz der Somoza-Diktatur in Nicaragua beitrug, jedoch ab 1981 die Waffen gegen seine ehemaligen sandinistischen Waffenbrüder erhob und Führer einer eigenen Contra-Truppe wurde, begleitet den geschassten honduranischen Präsidenten und kündigt schon mal an, dass das "Problem" in Honduras nur mit Waffengewalt gelöst werden kann.

Siehe auch:
http://www.nicaraguahoy.info/dir_cgi/topics.cgi?op=view_topic;cat=Opinion;id=57336

Juli 23, 2009

"We support freedom of the press...

...But, of course, the freedom of the press we support will be a freedom of the press that supports the revolution."

Schön, dass mal jemand von der über alle Parteigrenzen hinweg, allgemein akzeptierten Grossen Erzählung über die sandinistische Revolution in Nicaragua abweicht. Berichtete die westliche Presse zu Zeiten der "Systemauseinandersetzung" noch pflichtgemäß von Massakern an Miskito-Indianern und sonstigen Kriegsverbrechen der Sandinisten, so dominiert heute die Mär vom idealistischen Revolutionär und Demokraten Ortega, der sich vom Paulus zum Saulus entwickelt hat, und eine Autokratie über sein Land errichten will. Die traurige Wahrheit ist: der Ortega der achtziger Jahre war noch viel schlimmer. Aber besagte Massaker, Angriffe gegen Pressefreiheit und Streikrecht, und - gegen Ende des Regimes - der legalisierten Kleptokratie (La Piñata) seitens der sandinistischen Führung, passen heute nicht mehr ins Bild der "offiziellen" Geschichtsschreibung, und sind genauso in Vergessenheit geraten, wie im Einzelnen die Morde, Vergewaltigungen und Vertreibungen seitens der verschiedenen Contra-Gruppen (die gelten zwar immer noch als böse, aber in erster Linie deswegen, weil sie Geld und Waffen von den USA annahmen).
Da aber seltsamerweise viele Leute beim Anblick von uniformierten Männern mit Maschinengewehren und Fotos von "Märtyrern", zumal diese von einem kitschigen Lied über Volk und Vaterland begleitet werden, schwere Anfälle von Revolutionsromantik erleiden, macht sich die Erzählung vom gefallenen Engel Ortega wohl besser.

Juli 22, 2009

Hurra! Wir werden entlassen!

Kürzlich erregte sich die neu gegründete "Coordination des luttes anti-capitalistes" (CLAC) darüber, dass die Gewerkschaften einen Sozialplan nach dem anderen unterschreiben (die CLAC lebt nämlich offenbar im Irrglauben, wenn die Gewerkschaften nichts unterschreiben würden, würde auch niemand entlassen...). Zumindest bei den Banken scheinen die Lohnabhängigen dies aber anders zu sehen, wenn man dem Tageblatt von heute Glauben schenken darf:
"Zum Sozialplan [bei der von der italienischen Unicredit geschluckten HVB Luxemburg] selbst saft Giovanni Giallombardo: 'Es ist ein grosszügiger Sozialplan, der der Kultur der Unicredit-Gruppe entspricht.' Offensichtlich gab es auch mehr Mitarbeiter in der HVB, die ihn ihn nutzen wollten, als Plätze dafür zur Verfügung standen. Angelo Brizi: 'Es hat Fälle gegeben, in denen wir Kandidaten für den Sozialplan abgelehnt haben, weil sie für die Bank wichtig waren und wir sie behalten wollen."
Na, die werden fluchen, dabei hatten sie sich schon so sehr auf die Arbeitslosigkeit gefreut...


Sehr schön im gleichen Artikel auch noch folgende Aussage zur Präsenz Unicredits in Osteuropa: "Sorgen, dass dann Gelder der osteuropäischen Mafia-Gesellschaften über die Unicredit Luxemburg den Weg nach Luxemburg finden könnten. hat Brizi nicht. 'Kunden und Vermögen kommen über unser Netz in diesen Ländern.'" Und dass eine italienische Bank sich auf Geschäfte mit "Mafia-Gesellschaften" einlässt, wäre ja auch völlig abwegig.

Juli 21, 2009

Kann Marx zum Verständnis der aktuellen Wirtschaftskrise beitragen? (Number 8 in a series)

Offensichtlich wird bei der Lektüre des Briefes an Danielson (siehe vorangegangene Abschnitte) nicht zuletzt auch, dass der alte Marx kein Freund des Papiergeldes ist - gemeint sind damit nicht Banknoten im Allgemeinen, sondern nicht durch ein Edelmetall (Gold, Silber) gedecktes Geld. So unterstreicht er dass sein "ehemaliger intelligenter Kritiker" Illarion Ignatjewitsch Kaufman (der liberale Petersburger Ökonom Kaufman hatte 1872 in einer russischsprachigen Kritik des ersten Bandes des Kapitals Marx' Buch, im Unterschied zu den anderen russischen Rezensenten, nicht als bloßen Angriff auf die unmenschlichen Verhältnisse im britischen Fabrikwesen aufgefasst, sondern als grundsätzliche Untersuchung des Transformationsproblems, das sich beim Übergang von einer Gesellschaftsform in eine anderen stellt), "alles andere als originell" sei, lobt jedoch dessen "Polemik gegen das Papiergeld" (die Theorie und Praxis des Bankgeschäftes Kaufmans ist meines Erachtens leider nur auf Russisch erschienen, so dass ich mangels Sprachkenntnisse nicht nachschauen kann, wie Kaufmans Polemik konkret ausschaut); MEW, 34, S.375.

Auch scheint ihm die Überlegenheit der USA gegenüber dem Zarenreich u.a. darin zu liegen, dass dort der Staat "vom Papiergeld losgekommen" ist, "wenn auch in höchst infamer Weise zum Vorteil der Gläubiger und auf Kosten des menu peuple", (vergleiche hierzu Murray Rothbard, A History of Money and Banking in the United States: The Colonial Era to World War II, Ausgabe 2002, S.156-159), während in Rußland "keine Fabrik so gut [geht] wie die Papiergeldfabrik"; MEW, 34, S.374.

In Marx' theoretischem Gerüst kommt ungedecktes Papiergeld hingegen eigentlich nicht vor. In seiner Darlegung der Funktion des Geldes als Zirkulationsmittel in Kapital, Band 1, definiert Marx Papiergeld lediglich als Geld- oder Goldzeichen: "Sein Verhältnis zu den Warenwerten besteht nur darin, daß sie ideell in denselben Goldquantis ausgedrückt sind, welche vom Papier symbolisch sinnlich dargestellt werden. Nur sofern das Papiergeld Goldquanta repräsentiert, die, wie alle andren Warenquanta, auch Wertquanta, ist es Wertzeichen" (S.142 der Ausgabe Hamburg, 1890). Marx setzt dabei "der Vereinfachung halber, Gold als die Geldware voraus" (S.109). Die Geldware Gold hat dabei als Geld eine doppelte Funktion: einerseits ist es "Maßstab der Preise", andererseits dient es als "Maß der Werte". Maß der Werte kann es laut Marx nur deshalb sein, "weil es selbst Arbeitsprodukt, also der Möglichkeit nach ein veränderlicher Wert ist" (S.113). Hier würde also der "Geldwert" ebenfalls die in ihm enthaltene "gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit" beinhalten; die Variationen dieser würden den "Wert" des Goldes bzw. Geldes bestimmen, der zugleich als Wertmesser gegenüber allen anderen Waren dient: steigt der Wert der Geldware an, bei gleichbleibenden Warenwerten, würden die Preise folglich fallen und umgekehrt. Inflation und Deflation erscheinen so bei Marx letztendlich als Folge der Schwankungen des Wertes des Goldes als "Arbeitsprodukt". Die zur Verfügung stehende Quantität, d.h. die Geldmenge, spielt dabei für Marx, im krassen Gegensatz zur klassischen politischen Ökonomie oder auch zu Milton Friedman, keine Rolle, im Gegenteil: "Preise sind also nicht hoch oder niedrig, weil mehr oder weniger Geld umläuft, sondern es läuft mehr oder weniger Geld um, weil die Preise hoch oder niedrig sind" (Zur Kritik der politischen Ökonomie. Einleitung, MEW, 13, S.86).

Nun kann man sich fragen, wie der Wert des Geldes, der als Maß aller anderen Werte fungieren soll, bei Marx "konstituiert" werden soll. An einer anderen Stelle von Kapital Band I schreibt Marx über das Messen des Wertes folgendes: "Ein Gebrauchswert oder Gut hat also nur einen Wert, weil abstrakt menschliche Arbeit in ihm vergegenständlicht oder materialisiert ist. Wie nun die Größe seines Werts messen? Durch das Quantum der in ihm enthaltenen 'wertbildenden Substanz', der Arbeit. Die Quantität der Arbeit selbst mißt sich an ihrer Zeitdauer, und die Arbeitszeit besitzt wieder ihren Maßstab an bestimmten Zeitteilen, wie Stunde, Tag usw." (S.53). Es folgt die Unterscheidung zwischen konkreter individueller Verausgabung und abstrakter Arbeit: nicht die reale Zeit, die der einzelne Arbeiter bei der Produktion einer Ware vertrödelt,wird betrachtet, sondern das "Quantum" der "gesamtgesellschaftlich notwendigen Arbeitszeit" zur Herstellung der Ware. Man kann hieraus zwei Schlussfolgerungen ziehen:
1) der Wert des Goldes als Geldware wird bestimmt durch die zu seiner Gewinnung aufgebrachten gesamtgesellschaftlichen Arbeitszeit (idem für nicht durch Edelmetall gedecktes Papiergeld?)
2) da Geld als Maß der Werte fungiert, und Marx zugleich schreibt, dass die Grösse des Werts durch das Quantum der in ihm enthaltenen Substanz, der Arbeit, gemessen wird, kann man schliessen - nein, nicht dass Geld = Arbeit ist - dass sich dieses Quantum Arbeit notwendigerweise in Geldform ausdrückt.

So sind wir, in verkürzter Form, bei der Lektüre von Marx als einem Vertreter einer "monetären Werttheorie" angekommen, wie sie ausgehend von Hans-Georg Backhaus' "Dialektik der Wertform" aus von einem Kreis deutscher marxistischer Akademiker vertreten wird, die "ihren" Marx retten wollen, und zwar nicht nur wegen der vernichtenden Kritik der "bürgerlichen Ökonomisten" an der Marxschen "Arbeitswertlehre" (die er für die "Monetaristen" unter den Marxisten eben nicht vertreten hat), sondern auf Grund der Tatsache, dass der real existierende Kapitalismus mittlerweile ohne jegliche Geldware auskommt, wie Ingo Stützle treffend schreibt: "Aber die Marxsche Werttheorie ist nicht nur 'klassischer' Kritik ausgesetzt (u.a. Böhm-Bawerk 1896), sondern ist auch mit der konkret-empirischen Verfasstheit kapitalistischer Ökonomie konfrontiert. So dominiert in westlichen Industrienationen ein auf keinem Goldstandard mehr beruhendes Geldsystem. Eine für viele MarxistInnen beunruhigende Tatsache, ging doch Marx in seiner Theorie von einer Geldware aus."

Heute flutscht die Papiergeldfabrik nicht mehr nur im Zarenreich. Dass Marx sowas ähnliches 1848 selber vorschlug - zumindest trug das Flugblatt Forderungen der Kommunistischen Partei in Deutschland auch seine Unterschrift - nämlich die stufenweise Ablösung der Edelmetalle durch die Herausgabe eines gesetzlichen definierten Papiergeldes durch eine zentrale Staatsbank, finde ich allerdings bei keinem der "Monetaristen" behandelt. Dabei wäre es eine Untersuchung wert, wie Marx von einer Forderung wie der folgenden zu seiner späteren Ablehnung des Papiergeldes gekommen ist:
"An die Stelle aller Privatbanken tritt eine Staatsbank, deren Papier gesetzlichen Kurs hat.Diese Maßregel macht es möglich, das Kreditwesen im Interesse des ganzen Volkes zu regeln und untergräbt damit die Herrschaft der großen Geldmänner. Indem sie nach und nach Papiergeld an die Stelle von Gold und Silber setzt, verwohlfeilert sie das unentbehrliche Instrument des bürgerlichen Verkehrs, das allgemeine Tauschmittel, und erlaubt, das Gold und Silber nach außen hinwirken zu lassen. Diese Maßregel ist schließlich notwendig, um die Interessen der konservativen Bourgeois an die Revolution zu knüpfen [!]."

Juli 18, 2009

Live on Playboy After Dark (3)

Steppenwolf - Monster / Sookie Sookie


Juli 16, 2009

Gelungene Titelwahl

"Eine unbequeme Wahrheit" überschreibt das Luxemburger Wort heute ihren Bericht über die Vorschläge des Unternehmerverbands UEL zur "langfristigen Sicherung des Rentensystems". Eine überaus passende Anlehnung an Al Gores Film, da genau wie bei Gore Rechenmodelle, die versuchen mögliche Projektionen über eine mögliche Entwicklung zu liefern, als unanfechtbare Tatsachen, eben als DIE "Wahrheit" dargestellt werden. Dabei ist in beiden Fällen die Anzahl der Variablen, auf denen das Rechenmodell beruht, sehr hoch. Im Fall des Rentensystems wird u.a. ein durchschnittliches Anwachsen der Arbeitskraft um 0,5%, eine durchschnittliche Steigerung der Produktivität um 1,7%, ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum von 2,2% und eine Fruchtbarkeitsquote von 1,7 Kindern pro Frau vorausgesetzt; zugleich wird von allen möglichen Erschütterungen (im positiven wie im negativen) des wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, ökologischen, technologischen, wissenschaftlichen Status quo abgesehen.

Letztlich dienen diese Modelle, an das schwammige Schlagwort der "Generationengerechtigkeit" geheftet, zum Durchsetzen einer Verzichtsrhetorik: um die Dauerhaftigkeit des Systems zu garantieren, muss die heutige Generation zurückstecken - die UEL fordert die Anpassung der Renten an den Preisindex gleich fünfmal auszusetzen, egal wie die Entwicklung der Inflation aussehen mag; bei hoher Inflation also eine recht drastische Rentenkürzung -, damit der nächsten Generation mehr bleibt. Da es auch in Zukunft kommende Generationen geben wird, kann man das Argument bis ad aeternam wieder aus der Schubladen ziehen. Generationengerecht und gottgefällig ist also, wenn jede Generation auf ein Neues Verzichtsarbeit leistet.


P.S. Noch so eine unbequeme Wahrheit:

James Hansens Prognosen aus dem Jahr 1988 - und die reale Temperaturentwicklung (via Watt's up with that)

Juli 14, 2009

Schock! Messias säuft!


Und das auch noch in Anwesenheit eines kleinen Kindes!

Juli 11, 2009

Live on Playboy After Dark (2)

Canned Heat - Turpentine Moan / On the road again

Juli 10, 2009

Blogroll Honduras

Ich habe bereits am letzten Wochenende die honduranische Blogosphäre durchforstet, aber davon abgesehen meine Linkzusammenstellung hier zu posten. Da das Thema aber mittlerweile in den Medien schon wieder soweit "durch" ist, ist es vielleicht doch interessant auf Quellen aus erster Hand zurück zu greifen. Das Bild, das sich bietet, ist das eines tief gespaltenes Land - die meisten Blogs, die ich gefunden habe, schienen eher früh darüber, zu sein dass Zelaya, der quasi als angehender Diktator geschildert wird, erst mal weg vom Fenster ist, während die Pro-Zelaya-Blogs ausführlich über die Repression und Gewalt seitens der "Ordnungskräfte" berichten.

Pro-Zelaya

http://hondurasresistencia.blogspot.com/ (spanisch)

http://aliveinhonduras.org/ (spanglish)

http://porhonduraslibre.blogspot.com/ (spanisch)

http://hibueras.blogspot.com/ (spanisch)

http://redeshn.com/ (spanisch)

http://honduras.redeshn.com/ (spanisch)

Addendum: http://pst-secuenciadelgolpe.blogspot.com/ (spanisch)


Anti-Zelaya

http://lagringasblogicito.blogspot.com/ (englisch; US-Amerikanerin vor Ort)

http://blog.aeortiz.com/ (englisch)

http://hondurasliving.blogspot.com/ (englisch)

http://borninhonduras.blogspot.com/ (englisch)

http://laurieishere.blogspot.com/ (englisch)

http://bloglectores.hondublogs.com/ (spanisch)

http://elcatracho.blogspot.com/ (spanisch)

http://elinvestigador.blogspot.com/ (spanisch, seit Januar nicht mehr aktiv)


Vor allem über Vögel, auch Anti-Zelaya:

http://www.hondubirding.wordpress.com/ (spanglish)

Mühsam

Aus gegebenem Anlass hier ein Auszug aus Mühsams Ascona (1905) über deutsche Arbeiterbewegung und Vegetarier:

"Wenn etwas typisch ist für den Charakter einer Bevölkerung, so ist es ihre Arbeiterbewegung; und wer als vorwärtsdrängender Kritiker das kennengelernt hat, was in Deutschland unter dem Namen Arbeiter-'bewegung' stagniert, dessen Laune müßte eitel Zuckerwerk sein, wollte er dem deutschen Volkscharakter gegenüber liebenswürdig bleiben.

Ich für meine Person habe zu lange im Kampfe für die Befreiung der Arbeiterschaft und für den Sozialismus dem feindlich gegenübergestanden, was in Deutschland Arbeiterbewegung heißt, um dem Charakter der großen Volksmasse in Deutschland, der ganz und gar dem Charakter des Besitzmobs entspricht, die geringste Sympathie entgegenbringen zu können. Und wenn ich angesichts des wahlbeflissenen Proletariats, das das Seinige getan zu haben wähnt, wenn es 3.000.000 sozialdemokratische Stimmen ins behördlich sanktionierte Closet zerrt, nicht lache, bis ich mir den Bauch halte, wie es einige kluge Individualisten tun, sondern mit Zornesworten weiterkämpfe für die Arbeiter - und gegen ihre Führer, so mag das wohl das Rudiment eines atavistischen Nationalbewußtseins sein, das mich selbst für die Deutschen noch auf die Stunde revolutionärer Selbsterkenntnis hoffen läßt ...

... An dieser Stelle mag die Wiedergabe eines Liedes am Platze sein, das mir jüngst in einer verbrecherischen Stunde entfuhr und das den Vegetarier als Sammelbegriff vielleicht besser illustriert als eine weitschweifige Charakteristik.

Der Gesang der Vegetarier

Ein alkoholfreies Trinklied

(Melodie Immer langsam voran)

Wir essen Salat, ja wir essen Salat
Und essen Gemüse früh und spat.
Auch Früchte gehören zu unsrer Diät.
Was sonst noch wächst, wird alles verschmäht.
Wir essen Salat, ja wir essen Salat
Und essen Gemüse früh und spat.

Wir sonnen den Leib, ja wir sonnen den Leib,
Das ist unser einziger Zeitvertreib.
Doch manchmal paddeln wir auch im Teich,
Das kräftigt den Körper und wäscht ihn zugleich
Wir sonnen den Leib und wir baden den Leib,
Das ist unser einziger Zeitvertreib.

Wir hassen das Fleisch, ja wir hassen das Fleisch
Und die Milch und die Eier und lieben keusch.
Die Leichenfresser sind dumm und roh,
Das Schweinevieh - das ist ebenso.
Wir hassen das Fleisch, ja wir hassen das Fleisch
Und die Milch und die Eier und lieben keusch.

Wir trinken keinen Sprit, nein wir trinken keinen Sprit,
Denn der wirkt verderblich auf das Gemüt.
Gemüse und Früchte sind flüssig genug,
Drum trinken wir nichts und sind doch sehr klug,
Wir trinken keinen Sprit, nein wir trinken keinen Sprit,
Denn der wirkt verderblich auf das Gemüt.

Wir rauchen nicht Taback, nein wir rauchen nicht Taback,
Das tut das scheußliche Sündenpack.
Wir setzen uns lieber auf das Gesäß
Und leben gesund und naturgemäß.
Wir rauchen nicht Taback, nein wir rauchen nicht Taback,
Das tut nur das scheußliche Sündenpack.

Wir essen Salat, ja wir essen Salat
Und essen Gemüse früh und spat.
Und schimpft ihr den Vegetarier einen Tropf,
So schmeißen wir euch eine Walnuß an den Kopf.
Wir essen Salat, ja wir essen Salat
Und essen Gemüse früh und spat."

Mehr zu Erich Mühsam findet man zum Beispiel auf der Webseite der Erich-Mühsam-Gesellschaft.

Juli 08, 2009

Schock! Nicht mal Papst kann Weltwirtschaftskrise beheben!

Wenn man in der heutigen taz die deutschen Reaktionen zur päpstlichen Enzyklika Caritas in veritate liest, kann man nur staunen. Offenbar musste der Papst dem Anspruch Genüge tun, die Weltwirtschaftskrise im Alleingang zu lösen:
"Der religionspolitische Sprecher der 'Linken'-Bundestagsfraktion, Bodo Ramelow, begrüßte zwar die 'klare Äußerung' des Papstes: 'Leider bleibt die Enzyklika in Fragen konkreter Maßnahmen hinter den Erwartungen zurück.' CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla sagte, die Enzyklika mache deutlich, dass unternehmerische Freiheit und Initiative so wichtig seien wie soziale Verantwortung und die Ausrichtung der Wirtschaft an den Interessen von Mensch und Umwelt. Bernhard Emunds, Professor für Christliche Gesellschaftsethik der Jesuiten-Hochschule Sankt Georgen bei Frankfurt (Main), kritisierte, längst überfällige und erwartete Aussagen zum Klimawandel finde man in dem Text fast gar nicht. Auch die Aussagen zu Ursachen und Lösungschancen für die Finanzkrise hätten eine zu starke 'individualistische Schlagseite' [sic!]. Die Ideen zur Regulierung der Finanzkrise wirkten 'hilflos'. Auch der Sozialethiker Friedhelm Hengsbach sagte: 'Gerade die Probleme der Finanzmärkte sind ziemlich schwach und blass dargestellt. Es gibt keine konkreten Anweisungen oder konkrete Orientierungen, wie sie gelöst werden sollen.' "

Währenddessen beschließt das Möchtegern-Zentralkomitee des Weltkapitalismus, dessen Beschlüsse sich bis dahin vor allem dadurch auszeichneten, rein gar keine Folgen gehabt zu haben, in einem Anfall von Hybris, dass die Weltdurchschnittstemperatur bis 2050 oder so herum um maximal 2 Grad Celsius zu steigen hat. Ob das real existierende Klima sich an diesen epochemachenden Beschluss hält, ist zwar mehr als fraglich, jedoch ist die Weltöffentlichkeit erstmal happy über dieses "wichtige Signal", obwohl auch in diesem Zusammenhang natürlich mehr "konkrete Anweisungen" gewünscht werden.

Berichtigung [10.7.09]: Nicht bis 2050 sondern bis Ende des Jahrhunderts soll's 2 Grad wärmer werden, und zwar nicht im Vergleich zu heute, sondern zum "vorindustriellen Zeitalter". Siehe hierzu auch Maxeiner und Miersch in Springers Welt.

Juli 07, 2009

Juli 05, 2009

Live on Playboy After Dark (1)

Fleetwood Mac - Rattlesnake Shake


Juli 04, 2009

"Our skin is every color and our faith is every creed"

Michael O'Donoghue - Don't tread on me


Juli 02, 2009

Einige Gedanken zum Putsch in Honduras

Bereits vor ein paar Tagen hat sich der venezuelanische Blogger Miguel auf The Devil's Excrement gewundert, wieso sich die ganze Welt nach dem Umsturz in Honduras auf die Seite des geschassten Präsidenten Zelaya stellt (die UNO hat seitdem einstimmig für das Wiedereinsetzen Zelayas gestimmt). Alle Beteiligten, Militär, Oberster Gerichtshof, Parlament, haben sich zumindest formal an alle demokratisch-rechtsstaatlichen Regeln gehalten; es war im Gegensatz Zelaya selber, der sich über die Verfassung gestellt hat, indem er - gegen die überwältigende Mehrheit im Parlament, gegen eine Entscheidung des obersten Verfassungsgerichts, gegen seine eigene liberale Partei - sich per Referendum eine oder mehrere weitere Amtszeiten sichern wollte (gerade aufgrund der Erfahrungen aus der wenig demokratischen Vergangenheit des Landes ist die Mandatsperiode in Honduras sehr strikt auf eine Amtsperiode beschränkt). Kann man also sogar sagen, die Institutionen des Landes hätten eine mögliche Diktatur Zelayas verhindert?
Zugleich ist die Art der Absetzung allerdings nicht gerade dazu geeignet, Vertrauen in die neue Regierung zu wecken: allzusehr erinnerte die Vorgehensweise an Militärputschs früherer Zeiten. Gezieltes Verbreiten von Desinformationen (z.B. wurde offenbar gemeldet, Zelaya hätte sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt), nächtliche Ausgangssperren, Verhaftung von Gewerkschaftsfunktionären, Einschränkungen der Demonstrations-freiheit, das "vorübergehende" Aussetzen von verfassungsmässig garantierten Freiheiten trüben das demokratische Bild. Jedoch legt die Weltöffentlichkeit den Schwerpunkt weniger auf die Verurteilung dieser Angriffe gegen die bestehenden individuellen Freiheiten, als vielmehr auf die Person Zelayas, der gegen den Willen sämtlicher staatlicher Institutionen und seiner eigenen Partei, eventuell sogar gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung (der Generalstreikaufruf der Gewerkschaften ist laut der taz von heute lediglich von der Lehrerschaft gefolgt worden, nicht von den Arbeitern; zugleich gab es grössere Demonstrationen gegen eine Rückkehr Zelayas) zurück ins Amt gehievt werden soll.
Für den Editorialisten des liberalen Journal von heute hat "das Volk" von Honduras mit Zelaya seinen einzigen Fürsprecher verloren. In gewisser Weise zeigt diese Fokussierung auf eine "Lichtgestalt" (inwiefern der Grossgrundbesitzer Zelaya, der aus einem auf "Law and Order"-fokussierten Wahlkampf siegreich hervorging, überhaupt als solche dienen kann, sei dahingestellt) das Weiterbestehen eines vordemokratischen, absolutistischen Politikverständnisses. Nicht nur dass man aus einer blossen Stimmmehrheit anlässlich einer Wahl das Recht Herrschaft über andere auszuüben ableitet, nein, für viele begründet die "Volkssouveränität" offenbar das Recht sich über den verfassungsmässigen Rahmen, in dem man sich bewegt, hinwegzusetzen; siehe z.B. die häufig von "antiimperialistischen Linken" zu hörende rhetorische Fragestellung zum Iran: "und wenn Ahmadinedschad doch gewonnen hat?" - als würde ein Wahlsieg Ahmadinedschads Verhaftungen, Folter und Morde rechtfertigen.

Persepolis 2.0

Die Auseinandersetzungen im Iran, illustriert mit Bildern aus Marjane Satrapis Persepolis: