Das Luxemburger Magazin für Besserverdienende (und die, die es werden wollen) Paperjam berichtet heute auf seiner Webseite über einen Vortrag von Carsten Beck im Rahmen einer Konferenz mit dem Titel "The future consumer and the new needs". Der dänische "Zukunftsforscher" sprach dort vor diversen Wirtschaftsvertretern und Marketingspezialisten über das Aufkommen der "Anarchonomics", die er zwar größtenteils "noch" auf virtuelle Gratisangebote (Tauschbörsen, Open Source...) reduziert, der er jedoch eine größere Zukunft prophezeit. Beck bezieht sich dabei auf... Kropotkin, dessen Vorstellungen von Zusammenarbeit und gegenseitiger Hilfe sich heute ansatzweise in einem "savant dosage d'anarchie dans une économie bien établie", also ein klein wenig Anarchie in einer staatlich regulierten und penetrierten Marktwirtschaft (frei nach dem alten Wobbly-Motto, siehe Titel), verwirklichen würden. Die Unternehmen sollen sich dieser nicht-hierarchischen, kooperativen Form des Wirtschaftens öffnen und ihr "business model" anpassen, indem sie anarchonomiekonforme "alternative" Produkte anbieten. Ist die Stunde des Agorismus also gekommen - oder handelt es um eine neue Marketingstrategie, die alten Wein in neuen, "anarchistischen" Schläuchen verkaufen will?
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