Anlässlich meines heutigen Aufbruchs Richtung Reichshauptstadt (Dienstag geht's dann noch weiter ostwärts), hier Auszüge aus einem Artikel aus dem Angriff vom 17. Januar 1937 (Reprint in der letzten Ausgabe der Zeitungszeugen) über "ungeheuerliche" Vorgänge bei der Aktionärsversammlung der Berliner Lokalbrauerei Schultheiss:
Wer ist Wilhelm Rosenthal? Was wird gegen ihn unternommen?
"Wie erinnerlich stand in der Generalversammlung Herr Rosenthal auf und verlangte auf Kosten der Wohlfahrtsfonds der Gesellschaft eine höhere Dividende. (...) Die Vorgänge in der Schultheiß-Versammlung sind aber so unglaublich, daß sich die maßgebenden Stellen dieses Falles annehmen müssen. Es ist einfach unmöglich, daß ein Mann mosaischen Namens (seine wahre Abstammung steht noch nicht fest) die gesamte deutsche Sozialpolitik öffentlich torpediert. In Kreisen der Schultheiß-Belegschaft hat man den Eindruck, daß es sich hier um einen Racheakt entlassener jüdischer Hopfen- und Gerstenlieferanten handelt. Dafür spricht folgendes: Herr Rosenthal hat sich getarnt. Mit dem Vornamen heißt er Wilhelm, aber einen Wilhelm Rosenthal in Berlin-Charlottenburg gibt es gar nicht. (...)
Es geht nicht, daß in einer Versammlung ein zweifelhafter Mann auftaucht, durch unglaubliche Zumutungen. die von jeher sozial eingestellte Betriebsführung beleidigt und nach getaner Arbeit ins Dunkel taucht und verschwindet. Herr Rosenthal verdient seine Strafe. Es muß die Möglichkeit geben, einen Mann hinter Schloß und Riegel zu setzen, der es wagt, die betriebliche Sozialpolitik zu verhöhnen. Nicht af die 30 RM. [mehr Dividende] kam es ihm an, es kam ihm sicherlich darauf an, an Schultheiß sein Mütchen zu kühlen. Warum ist er untergetaucht, warum versteckt er sich? Etwa um seine Hintermänner zu decken? Wer sind die? Auch die Firma Schultheiß hat ein Recht darauf, daß ihr Recht widerfährt."
Mehr zum Schultheiss-Komplex und zur Künstlergruppe der "Schultheiss-Nazis" auf den Seiten des Erratik-Instituts Berlin über Psychogeographie. Das Schultheiss-Bier selber ist übrigens eine ziemliche Plörre.
Wer ist Wilhelm Rosenthal? Was wird gegen ihn unternommen?
"Wie erinnerlich stand in der Generalversammlung Herr Rosenthal auf und verlangte auf Kosten der Wohlfahrtsfonds der Gesellschaft eine höhere Dividende. (...) Die Vorgänge in der Schultheiß-Versammlung sind aber so unglaublich, daß sich die maßgebenden Stellen dieses Falles annehmen müssen. Es ist einfach unmöglich, daß ein Mann mosaischen Namens (seine wahre Abstammung steht noch nicht fest) die gesamte deutsche Sozialpolitik öffentlich torpediert. In Kreisen der Schultheiß-Belegschaft hat man den Eindruck, daß es sich hier um einen Racheakt entlassener jüdischer Hopfen- und Gerstenlieferanten handelt. Dafür spricht folgendes: Herr Rosenthal hat sich getarnt. Mit dem Vornamen heißt er Wilhelm, aber einen Wilhelm Rosenthal in Berlin-Charlottenburg gibt es gar nicht. (...)
Es geht nicht, daß in einer Versammlung ein zweifelhafter Mann auftaucht, durch unglaubliche Zumutungen. die von jeher sozial eingestellte Betriebsführung beleidigt und nach getaner Arbeit ins Dunkel taucht und verschwindet. Herr Rosenthal verdient seine Strafe. Es muß die Möglichkeit geben, einen Mann hinter Schloß und Riegel zu setzen, der es wagt, die betriebliche Sozialpolitik zu verhöhnen. Nicht af die 30 RM. [mehr Dividende] kam es ihm an, es kam ihm sicherlich darauf an, an Schultheiß sein Mütchen zu kühlen. Warum ist er untergetaucht, warum versteckt er sich? Etwa um seine Hintermänner zu decken? Wer sind die? Auch die Firma Schultheiß hat ein Recht darauf, daß ihr Recht widerfährt."
Mehr zum Schultheiss-Komplex und zur Künstlergruppe der "Schultheiss-Nazis" auf den Seiten des Erratik-Instituts Berlin über Psychogeographie. Das Schultheiss-Bier selber ist übrigens eine ziemliche Plörre.