"Laßt den andern glauben, was er will, aber fordert dafür auch von ihm, daß er
dich nicht glauben läßt, was er glaubt. Diese Forderung ist gerecht und billig;
aber ungerecht und verwerflich, verwerflicher noch als die Intoleranz des
Gläubigen ist die Intoleranz des Aufgeklärten, welcher von den andern ohne
Unterschied verlangt, daß sie zwar nicht so glauben, aber so denken, so frei und
gescheut sein sollen, wie er selbst. Man muß auch gegen die Unfreiheit und
Dummheit tolerant sein."
(25. Oktober 1851; nach Sämtliche Werke, Band 10, 2. Auflage, 1960, S.346).
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