Von den verschiedenen Grand Ole Opry-Interpreten half wohl niemand mehr als Roy Acuff, der sogenannte erste "King of Country Music", Nashville auf der Landkarte zu platzieren und die Country-Musik aus einer lokalen Szene in eine regelrechte Industrie zu verwandeln, nicht zuletzt durch die Gründung im Jahr 1942 des Musikverlags Acuff-Rose Music (mit Fred Rose). Der Sohn eines Baptistenpredigers hatte dabei zunächst die Karriere eines Minor League-Baseball-Profis eingeschlagen, die er 1930 in Folge eines beim Angeln erlittenen schweren Sonnenstichs (!) aufgeben musste. In den frühen 1930ern tingelte er dann als Fidler mit Doktor Hauers Medicine Show durch die südlichen Appalachen (auch in den Dreißigern waren solche herumziehenden Quacksalber noch gang und gebe), nahm seine ersten Schallplatten 1936 mit den Tennessee Crackerjacks auf und kam 1938 zur Grand Ole Opry, wo er recht schnell zu den beliebtesten Interpreten zählte. Ähnlich wie später der "King of Rock'n'Roll" wurden bereits ab 1940 Filme mäßiger Qualität um Acuff-Songs herum gestrickt. Ein Ausflug in die Politik, 1948 als republikanischer Kandidat für den Gouverneursposten in Tennessee, scheiterte allerdings am Wählerwillen.
Eine Auswahl von Songs von Acuff aus den zwei Filmen Grand Ole Opry (1940) und Night Train to Memphis (1946):
(Wabash Cannonball - Great speckled bird - Night Train to Memphis - Aufforderung zum Tanzen - That glory bound Train)
Hier noch eine sehr viel spätere Aufnahme mit den Smoky Mountain Boys: Wabash Cannonball, live auf dem Bluegrass-Festival in Camp Springs (1971):
Der heimliche Star der Smoky Mountain Boys war der Dobro-Spieler Bashful Brother Oswald (geboren als Beecher Ray Kirby), hier mit dem Solo The end of the world (Datum der Aufnahme ist mir unbekannt; evt. in Verbindung mit dem Album The Great Dobro sessions von 1994?):
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen