September 29, 2012

Both kinds of music (123): Es wird herbstlich

Irgendwann in den späten 1990ern bildete sich an der Schnittstelle von Indie-Rock, Alternative Country und Spätsechziger-Folk-Revival (nunmehr "Psychedelic Folk" genannt) eine neue, vom Feuilleton geliebte, Folk-Szene heraus, die als "nu folk", "freak folk", "neofolk" (nicht zu verwechseln mit dem aus dem Postpunk entwachsenen britischen Neofolk der 1980er), "indie folk", "psych folk" oder auch "new weird americana" bezeichnet wurde. Die Grenzen zwischen diesen verschiedenen Genres sind fließend. Hier heute drei Beispiele, in denen der Country-Einfluss besonders deutlich hervorsticht.

Bright Eyes, das Bandprojekt um Conor Oberst, veröffentlichte 2005 neben dem elektronischen Digital ash in a digital urn auch ein traditionell gehaltenes Album mit dem Titel I'm wide awake, it's morning mit niemand geringerem als Emmylou Harris als Background-Sängerin. Zwischen den Versionen mit Harris und späteren Live-Versionen ohne sie liegen übrigens Welten, insbesondere bei Titeln wie We are nowhere and it's now:

Als ziemlich country-lastig empfand ich auch das zweite Album von Alela Diane, To be still. Hiervon der Song White as diamonds:

Einen eindeutigen Bezug auf Country und Bluegrass fand man insbesondere bei 16 Horsepower, die aber zugleich Bezug auf düstere Rockmusik à la Joy Division und Nick Cave nahmen, und oft religiöse Thematiken auf eine etwas "gothische" Manier behandelten. Hier der Outlaw Song vom letzten Studioalbum Folklore (2002):

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