Obwohl Krishna eine recht spannende Gottheit ist, so ist die Geschichte von seinem Tod und seiner Auferstehung doch vergleichsweise banal (geschildert wird sie im 16. Buch der Mahabharata, der Mausala Parva). Es begab sich so: am 18. Februar des Jahres 3.102 vor unserer Zeitrechnung, um 2 Uhr nachmittags, stösst ein Jägersmann auf den unter einem Baum in tiefer Meditation versunkenen Krishna. Der offenbar etwas schwersichtige Jäger hält den blauhäutigen Schäfer für Dammwild, und trifft ihn mit einem Pfeil an der Ferse, was, ähnlich wie bei Achilles, zum sofortigen Tod führt. Als sich der erschrockene Schütze jedoch der Leiche nähert, schlägt Krishna wieder die Augen auf, und steht in einem gelben Anzug vielarmig vor dem verdutzten Jäger. Krishna tröstet den Jäger und steigt anschliessend mit viel Getöse gegen Himmel auf. Der Augenblick des Todes Krishnas markiert den Anfang des Kali Yuga, des dunken Zeitalters, in dem wir uns nunmehr seit über 5.000 Jahren befinden. Und das alles wegen einem schwersichtigen Jäger!
P.S. Im Internet findet man Angaben darüber, dass Krishna gekreuzigt worden sei und sich die Erde verdüstert habe usw. Das ist aber gelinde gesagt Bullshit, und geht wohl auf den französischen Sachbuch- und Abenteuerroman-Schreiber Louis Jacolliot zurück, der sich im 19. Jahrhundert mit den Parallelen zwischen Krishna und Jesus auseinandergesetzt hat.
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