"Jeder humanistisch denkende Mensch müsste eigentlich eine baldige
Genesung des venezolanischen Präsidenten herbeiwünschen. Gewisse Kreise
im In- und Ausland möchten jedoch die Gunst der Stunde nutzen, um die
bolivarische Revolution rückgängig zu machen. Dabei verkennen sie den
Reifegrad des Transformationsprozesses, der in der Zwischenzeit nicht
mehr vom Wirken einer einzelnen historischen Persönlichkeit abhängt, wie
groß deren Verdienste auch seien.
In der Tat ist der Beitrag von Hugo Chávez zum Bruch mit den
neoliberalen kapitalistischen Gegenreformen nicht nur in Venezuela,
sondern weit darüber hinaus, enorm.
In der modernen Geschichte steht Hugo Chávez beispielhaft für die
Rolle des Revolutionsführers in einer bestimmten historischen
Konstellation, wie der russische marxistische Denker Georgi W. Plechanow
sie in seinem Werk 'Über die Rolle der Persönlichkeit in der Geschichte' am Ende des vorletzten Jahrhunderts herausgearbeitet hat,
als er das dialektische Verhältnis zwischen subjektiven, individuellen
Faktoren und objektiven, gesellschaftlichen Kräften in der historischen
Entwicklung analysierte.
Zwei Verdienste von Hugo Chávez sollten besonders hervorgehoben
werden. Einerseits hat er es nicht versäumt, die institutionellen
Voraussetzungen für die Unumkehrbarkeit des Revolutionsprozesses zu
schaffen. Andererseits hat er enorm beigetragen zu einem qualitativen
Sprung in der Entwicklung des Klassenbewusstseins der breiten
Volksmassen – und dies trotz eines medialen Übergewichtes der
bürgerlichen Kräfte in der venezolanischen Gesellschaft!"
Heute gelesen auf tageblatt.lu:
"Bei einer Gefängnismeuterei sind in Venezuela vermutlich mehr als 50
Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Toten wurde auch 24 Stunden
nach dem Zusammenstoß zwischen Soldaten und Häftlingen nicht offiziell
bestätigt. Mehrere Medien berichteten übereinstimmend von 54 Todesopfern
und mehr als 80 Verletzten in der Haftanstalt in Uribana (Bundesstaat
Lara). Vize-Präsident Nicolás Maduro sprach von einem 'tragischen
Durcheinander' und kündigte eine Untersuchung an. Die Militärs wollten
das Gefängnis durchsuchen, um eingeschmuggelte Waffen zu beschlagnahmen
und um Machtkämpfe zwischen rivalisierenden Banden zu beenden.
Der Einsatz der Soldaten begann am Freitag um 07.00 Uhr in der Früh.
Mit der Aktion reagierten die Sicherheitskräfte nach Angaben der
Ministerin Iris Varela auf Informationen über Streit zwischen Gangs. 'Aufgrund gewalttätiger Vorkommnisse im Gefängnis von Uribana wurde eine
Durchsuchung notwendig, um die Insassen der Haftanstalt komplett zu
entwaffnen', hieß es in einer Erklärung. Als die Nationalgarde mit der
Aktion begonnen habe, sei sie von den Anführern der Banden angegriffen
worden.
(...)
In Venezuela kommt es in den oft überfüllten Gefängnissen
immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen. Oft handelt es sich dabei
um Abrechnungen zwischen rivalisierenden Banden. Die Waffen werden
meist von Besuchern oder bestochenen Wärtern in die Haftanstalten
geschmuggelt. Im vergangenen August waren in dem Gefängnis Yare I der
Stadt Guatire bei Caracas 25 Häftlinge bei blutigen Kämpfen zwischen
Gangs ums Leben gekommen."
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