Mai 15, 2010

Disco Cosmopolis (15 und Schluss): Klassenkampf in Bollywood

Zum Abschluss wieder Indien, genauer gesagt das als Antwort auf Saturday Night Fever und ähnliche Filme konzipierte Bollywood-Drama Disco Dancer von 1982. In der recht klassenkämpferischen Tellerwäscher-zum-Millionär-Geschichte wird die Entwicklung eines Straßenmusikanten zum gefeierten Discotänzer und -Sänger geschildert, die zugleich auch die Geschichte der Rache des besagten Musikanten an einem korrupten Oligarchen ist, der die Mutter des jungen Musikanten geschlagen und ins Gefängnis stecken lassen hatte. Im Verlauf des Films ruiniert unser Held nicht nur die Karriere des Sohns des Oligarchen, der aufgrund seines Versagens als Discotänzer und des damit verbundenen sozialen Abstiegs heroinsüchtig wird, sondern kriegt auch noch die hübsche Tochter des Oligarchen rum. Schliesslich kommt der Oligarch am Ende nach einem Kung-Fu-Kampf durch Elektrokution ums Leben (genauso war bei einem Attentat zwischenzeitlich die Mutter des Helden getötet worden, was zur Folge hatte, dass der Held eine Phobie vor elektrischen Gitarren entwickelte).

Zwei Songs aus diesem mittlerweile zum Kultfilm verklärten Machwerk: 
Kishore Kumar - Ae Oh Aa Zara Mudke


Parvati Khan - Jimmy Aaja



Besonders erfolgreich war der Film übrigens in der Sowjetunion, wie man einem rezenten Buch von Sudha Rajagopalan entnehmen kann: Leave Disco Dancer alone. Indian Cinema and Soviet movie-going after Stalin (Infos).

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